Doppelkopf-Forum
Doppelkopf-Strategien => Schiedsrichter / Regelwerk => Thema gestartet von: Entenwemser am Oktober 03, 2024, 12:58:09 Vormittag
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Mein erstes Ranglistenturnier in Offenbach vor 2 Jahren. Die Hochzeit hatte ich an 2:
1.: *Herz_Zehn* *Karo_Ass* *Karo_Zehn* *Karo_Bube*
2.: *Pik_Koenig* *Pik_Koenig* *Pik_Ass* *Pik_Zehn*
3.: *RE* *Pik_Dame*...von dem Kontra-Mann, der gerade den Stich mit Pik-Ass gewonnen hatte. Er hatte die Hochzeit an 1 gesehen und den Fuchs an 2 für einen Bluff gehalten.
Der Schiedsrichter hat die Ansage gelten lassen und in ein Kontra umgewandelt!!!
Bei der Qualität solcher Schiedsrichter frage ich mich, ob ich mit einem Re auch noch durchgekommen wäre. Denn ich durfte mein blankes Kreuz-Ass und Herz-Ass Double auch noch machen (wobei der Ansager sein Herz-Ass blank bedient hat (Nr.11)!) Ich gehe mal davon aus, dass das "Gegen-Re" auch ein schwerwiegender Regelverstoß gewesen wäre?! Oder kann sich daran etwas ändern, wenn der Schiedsrichter ein verspätetes Kontra für gültig erklärt hat?
Ich wollte es lieber nicht ausprobieren :-X
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???? Das kann ich auch nicht verstehen. Ob er Re oder Kontra sagt ist für mich zweitrangig. Definitiv aber ist die Ansage zu spät und dafür für mich ungültig.
Man könnte (ohne Schiedsrichter wohl nur oder?), darüber diskutieren, ob man das Spiel ohne Ansage zu Ende spielt oder neu einmischt. Ich bin ein Freund von neu einmischen. Mit der Pikdame würden zu viele Infos gestreut (bspw, dass S4 einen Zweitlauf nicht mit dem Fux stechen sollte *zwinker_zwinker)
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Viele Turniere habe ich ja nicht gespielt. Allerdings bin ich verwundert darüber, dass wiederholt solch "merkwürdige" Entscheidungen getroffen werden. Vereinsintern kann man sicher neu eingeben oder sich anderweitig einigen. Bei einem offiziellen Turnier sollte man m.M. nach zumindest erwarten dürfen, dass ein Schiedsrichter elementare Regeln umsetzen kann.
Als wir ihn gerufen hatten, ging es auch nicht darum, dass wir dem Spieler für sein Versehen Strafpunkte verpassen wollten.
Es ging eher darum, erstmal zu erfahren,
a) was genau regeltechnisch zu passieren hätte (das wären wohl Strafpunkte gewesen)
b) welche Alternativen es geben würde, z. B. Fortsetzung des Spiels, jedoch ohne gültige Ansage (geht wahrscheinlich nicht)
c) Spiel wird gestrichen oder neu gegeben?
Ob einer meiner Mitspieler auf Strafpunkte bestanden hätte, weiß. ich nicht, aber ich vermute, mit neu geben, wäre Jeder einverstanden gewesen.
Cool wäre, wenn sich hier einmal ein Schiedsrichter dazu äußern würde.
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Laut Regeln liegt eine verspätete Kontra Ansage vor (da die Partnerschaften schon für alle feststanden, wird das Re in ein Kontra umgewandelt), daher bei Reklamation 12 Strafpunkte. Reklamieren darf übrigens nur die Repartei. Wenn der Schiri fälschlicherweise das Kontra als gültig durchgehen lässt, könntest du noch mit 10 Karten auf der Hand Re dagegen sagen.
Alternativen: (hier müssen aber alle 4 Spieler einverstanden sein !!!)
a.) "wir haben nix gehört"
b.) das kontra ist gültig (hier müss nur die Repartei einverstanden sein)
c.) neu geben (hier muss zwingend der Schiedrichter gerufen werden, ansonsten liegt eine Unsportlichkeit vor)
Mein persölicher Favorit ist übrigens a.). Ich hasse unnötig eingepasste Spiele und dieses Spiel ist mMn ohne weiteres spielbar.
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Vielen Dank, Ossi :)
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Was ich nicht verstehe:
A) wenn alle mit Einmischen einverstanden sind, warum den Schiri rufen? Was soll der jetzt noch machen?
B) was nützt es, "das Re in ein Kontra umzuwandeln", wenn es dann doch 12 Strafpunkte gibt?
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Wenn alle mit Einmischen einverstanden sind, muss immer der Schiri gerufen werden, ohne schiri darf nach den Regeln nicht eingemischt werden. Denn dieses geht nur bei einem schwerwiegenden Regelverstoß, diesen muss der Schiri bestätigen. auch wurde die Regel dafür gemacht, dass nciht 3 Leute am Tisch, einem vierten der keine Ahnung hat, wer weiß was erzählen können, deshalb nur mit Schiri Zustimmung neu mischen.
Und zur Ursprungsfrage:
Wenn niemand reklamiert, und auch nicht auf Neu geben bestnaden wird, ist die Entscheidung weiter spielen, und die Ansage wird umgewandelt, genau richtig.
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Bei diesem Sachberhalt ist es entscheidend, wer reklamieren möchte, denn da die Partnerschaften eindeutig geklärt sind, arf nur noch die Repartei reklamieren. Wäre ich Mitglied der Repartei, würde ich wohl nicht reklamieren und weiterspielen. Warum soll man ein vermutlich gewonnenes Spiel reklamieren?
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Also wenn der Schiedsrichter auf 3 Strafpunkte und damit einen leichten Regelverstoß entschieden hat, wäre das falsch!
Regeltext:
3.5.4 Falsche Ansage bei geklärter Partnerschaft
Entscheidung Eine falsche Ansage („Re“ --- „Kontra“ bzw. „Kontra“ --- „Re“) bei geklärter Partnerschaft (Solo bzw. gefallene Kreuz Dame(n)) ist kein Regelverstoß und ergibt damit keine Strafpunkte. Die Ansage wird in die Ansage der eigenen Partei umgewandelt und bleibt gültig.
Die Gegenpartei sollte die Ansage korrigieren, um Folgefehler zu vermeiden.
3.5.6 Verspätete An- bzw. Absage beim Normalspiel [TSR 6.2.2]
Entscheidung Schwerwiegender Regelverstoß.
Keine Reklamation ==> die An- bzw. Absage zählt.
Ob zu dem Regelverstoß aufgefordert wurde, beeinflusst diese Entscheidung nicht!
Geklärte Partnerschaft und falsche Ansage ist kein Regelverstoß. Wir haben es aber hier mit einer falschen und verspäteten Absage zu tun. Also für die Verspätung bei Reklamation: 12 Strafpunkte und neugeben! Alternativ können sich alle Spieler auf neugeben einigen, wenn das scheitert: Gibt es nur zwei Möglichkeiten: Strafpunkte oder Ansage bleibt stehen!