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Themen - Seb1904

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Spieldiskussionen / Trumpfaufspiel
« am: Juni 19, 2024, 07:22:03 Nachmittag »
Es begub sich das folgende Spiel:

https://www.online-doppelkopf.com/spiele/anonymGWA651wi30AVmaV

Ich gestehe, meine Position war die 1.

Ich eröffne als Zehntrümpfer mit klein Trumpf.

S 2 legte seine Alte, was mich verwunderte. Warum ist die richtig? Mich deuchte es gelte: Alte an 2, Spiel vorbei!

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Änderungs- und Verbesserungsvorschläge / Herzlich willkommen!
« am: Juni 14, 2024, 06:16:29 Nachmittag »
Ja Hallo erstmal!


Schön, dass auch Du dabei bist.

Wir freuen uns, dass in den ersten Stunden des Forumlebens schon einige Neugierige den Weg hierher gefunden haben. Darunter sind einige alte Bekannte aus dem Fuchstreff-Forum und viele, die wir inzwischen auch vom Live-Spiel kennen.

Jedes Forum ist nur so gut wie die Qualität UND Quantität der Beiträge, die sich im Laufe der Zeit ansammeln. Gerade am Anfang sollte möglichst viel los sein. Scheut Euch nicht, ein paar Dinge, Funktionen, Smileys auszuprobieren! Stellt ein paar Spiele ein, vielleicht Skurrilitäten vom Vereinsabend oder sonstige Besonderheiten.

Und bitte seid kreativ, wenn es um neue Themenfelder geht, die ihr bisher vermisst. Die Forumstruktur wird nie fertig sein, sondern immer weiter wachsen. Jedenfalls wünschen wir uns das.

Für Fragen und Anregungen sind wir jedenfalls dankbar. Gute Fragen werden mit einem Freibier in der Kneipe belohnt!

Und jetzt: los geht’s!

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Vereine stellen sich vor / Der Geile Dorsch
« am: Juni 14, 2024, 10:00:18 Vormittag »
Wir schreiben das Jahr 2014.
 
Auf einer damals recht anerkannten Doppelkopfplattform finden sich einige nicht gar so schlechte Spieler_I*nnenden (im folgenden wird auf die Gendernden verzichtet) zusammen und beschließen, nicht nur online Furore zu machen, sondern sich ab sofort auch in das Live-Spiel-Getümmel des DDV zu stürzen.

Nach einigen Wirrungen wird, weil dort die meisten der Gründungsmitglieder wohnen, die schöne Stadt Göttingen zum Sitz des Vereins erwählt. Bei der Namensfindung war neben einer Menge Kreativität, einer nicht unerheblichen Menge vereinsüblicher Getränke und vorhandenem Hang zum Schwachsinn auch ein Werbespot eines Lebensmittelhändlers beteiligt. Mit sonorer Stimme spricht Friedrich Liechtenstein die berühmten Worte:  https://www.youtube.com/watch?v=KqIGZwJ7Ug4

Den Regeln des DDV zufolge braucht der Verein auch ein Kürzel, um in den Tabellen geführt werden zu können. Dem Autokennzeichen des Vereinssitzes können weitere Buchstaben angehängt werden. GÖ also war gesetzt. Götze ging nicht, der spielte beim falschen Verein. Eigentlich blieb nur eine Buchstabenkombination übrig, die wir uns aneignen konnten. Und so kam es zum heute allseits verwendeten, vielleicht etwas übertrieben klingenden Kürzel GÖ TTER.

Die GÖ TTER waren geboren. (Wir legen heute noch Wert auf das Leerzeichen hinter dem Ö. Manchmal.) Zu den Gründungsmitgliedern um Göttervater Ossi, der den Plan eines eigenen Vereins als erster geäußert hatte, gesellten sich nach und nach weitere Sportfreunde hinzu.

Neben einem rudimentär vorhandenen Spielverständnis war uns von Anfang an wichtig, dass wir trotz der Entfernung unserer Wohnsitze, die das Wesen eines Internetvereins nun mal mit sich bringt, als eine homogene Truppe  von Freunden wahrgenommen werden. Nach unserem Selbstverständnis sollte man Kartenspielen können, gelegentlich auch fehlerfrei ein Glas Bier zu sich nehmen, mit einer gesunden Portion Selbstbewusstsein ausgestattet sein und bitte auch mit Humor (viel Humor, übrigens) und schließlich auch bereit sein, einige Male im Jahr die Fahrerei zu den Mannschaftswettbewerben auf sich zu nehmen. Jede Aufnahme in unseren Verein muss von den bereits aktiven Mitgliedern einstimmig beschlossen werden. Diese etwas antiquiert anmutende Regelung hat dazu geführt, dass es intern so gut wie nie Meinungsverschiedenheiten oder gar Streit gibt. Wir können auch mit acht Mann zu nem Bundesligaspieltag fahren - und doch wird es keinerlei Hickhack geben, wer nun spielen darf (oder muss, richtig, TF?) und wer zuschaut. Das haben wir bei anderen auch schon anders erlebt, und wir sind sehr zufrieden mit der Freundschaft, die wir leben und erleben. Bezüglich immer wieder auftauchender Aufnahmewünsche in unseren Verein gilt übrigens: sprich uns nicht an - wir sprechen Dich an!

GÖ TTER mag anmaßend klingen - zu unserem Glück hat sich gleich im ersten Jahr unseres Vereinslebens ein großer Erfolg eingestellt. Wir konnten die Endrunde der Deutschen Mannschaftsmeisterschaft gewinnen. Auf dem Weg zu diesem Titel haben sich sage und schreibe elf Spieler in die Teilnehmerlisten eintragen können - auch das ist ein Zeichen unserer mannschaftlichen Geschlossenheit. Mittlerweile spielt er wieder für seinen Braunschweiger Heimatverein - aber ohne die großartige Performance von Tront aka Leif K. wäre das wohl schwierig geworden damals… Danke und alles Gute an dieser Stelle!

Es folgten zwei Vizemeisterschaften in der Bundesliga, bevor wir 2018 auch dort den ersten Titel erringen konnten, den wir im Folgejahr auch prompt verteidigt haben. Zum ersten Stern für die DMM gesellte sich ein zweiter, so daß wir unser Logo, den geilen Dorsch natürlich,
><))))*> inzwischen mit jeweils zwei Sternen für die DMM und die Bundesliga abrunden können. Platzhalter für weitere Titel sind bereits eingepflegt.

Präsidentin des Vereins ist seit seiner Gründung unsere liebe Wurschtel, die von Unwissenden immer noch manchmal Claudia genannt wird. Sie hält die Truppe zusammen, ist Gastgeberin der legendären GÖ TTER-Treffen (wer sich erinnern kann, war nicht dabei) und sorgt mit ruhiger Hand für Zucht und Ordnung.

Nicht unerwähnt bleiben soll an dieser Stelle unser Trainer. Eines unserer Gründungsmitglieder hat jahrzehntelang mitten in Spanien gelebt und unsere Doppelkopf- und Skype- Runden von dort aus bereichert. Sein legendäres Doko-Verständnis brachte ihm schnell den Ehrennamen der Trainer ein. Herbe Rückschläge führten dazu, daß er heute wieder in Deutschland lebt. Wir wünschen uns sehr, daß er bald wieder in alter Fröhlichkeit auf die Überholspur kommt.

Unsere Spieleabende finden seit geraumer Zeit auf einer neuen Plattform, nämlich OD, statt. Darüber hinaus sind die ersten Abende der Mannschaftswettbewerbe gelegentlich verheerend schön.
Auf unserer ehemaligen Plattform gab es bereits ein vielseitiges Forum, in dem jede Menge Spiele diskutiert, Strategien entwickelt und Geselligkeit gepflegt wurde. Da uns dieses von uns als sehr verbindend wirkende Element zunehmend fehlte, haben wir den DDV angesprochen und zusammen mit dem Vorstand des Verbandes diese neue Heimat für Debatten rund um Doppelkopf entwickelt. Besonderer Dank gebührt hier natürlich Julia S. aka Kopfkino, die man als Initiatorin und Vorantreiberin des Projektes bezeichnen darf. Respekt!

Wir freuen uns auf viele weitere Listen mit vielen von Euch, sowohl in der uns geläufigen virtuellen Welt als auch am richtigen Doppelkopf- und Kneipentisch!

Ich schließe meine kleine Vorstellung mit einem kräftigen:

GEGEN GÖ TTER KANN MAN MAL VERLIEREN!!

PS: hier noch ein kleiner Ohrwurm, der Euch immer einfallen möge, wenn Ihr mit einem oder mehreren von uns am Tisch oder Tresen sitzt:   

https://files.fm/u/ydpchp9rav#/view/qzzb7dsfmh


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Unterhaltung / Die Fussball-EM 2024
« am: Juni 07, 2024, 10:46:41 Nachmittag »
Sommermärchen oder AusderTraum schon in der Vorrunde?




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Spieldiskussionen / Hochzeit. Aber wie heiraten?
« am: Juni 07, 2024, 08:37:11 Nachmittag »
Hochzeit an 1:

*Herz_Zehn* *Kreuz_Dame* *Kreuz_Dame* *Pik_Dame* *Herz_Dame*  *Karo_Bube*  *Kreuz_Ass* *Kreuz_Zehn* *Kreuz_Zehn* *Kreuz_Neun* *Pik_Zehn* *Herz_Koenig*

Stich 1:  *Kreuz_Ass*  *Kreuz_Koenig* *Kreuz_Koenig* *Kreuz_Neun*

Und jetzt? Ganz normal die Dulle suchen? Oder Kreuz nachspielen?


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Dokoschule / Aller Anfang ist schwer
« am: Juni 07, 2024, 01:42:13 Nachmittag »
Ihr Lieben,

zunächst freuen wir uns ganz arg, dass Ihr den Weg in diese schöne Forum und zum spannenden und facettenreichen Kartenspiel "DOPPELKOPF" gefunden habt.
Wir wünschen Euch viele frohe und gemütliche Stunden bei einem der schönsten Kartenspiele unserer Breitengrade.

Wie geht man nun an das Spiel heran, wenn man unbedarft ist, Anfänger also, Neuling oder Nonne (also unbeleckt)?

Jeder, der mit Doppelkopf in Berührung kommt, wird schon sehr früh feststellen, dass es eine Vielzahl unterschiedlicher Regeln gibt, die sich teilweise diametral gegenüberstehen. Man könnte zwischen Kneipendoko und Wettkampfdoko unterscheiden. Die Wettkämpfer spielen nach festgeschriebenen Regeln, an denen ich mich in diesem Text auch orientieren will. Es gibt darüber hinaus zahlreiche (Kneipen-)Sonderregeln, die sich oft regional geprägt entwickelt haben. Davon soll hier nicht die Rede sein. Für den, der das Basisspiel kennt, ist es später leicht, davon abzuweichen. Andersherum ist es weitaus schwerer.

Dieser Text wurde ursprünglich für diejenigen verfasst, die sich dem Spiel über eine online-Plattform nähern. Derer gibt es nicht wenige, und einer der Vorteile ist, dass man nicht erst vier Mitspieler finden muss, um sich zusammenzusetzen, sondern mit anderen Einzelkämpfern über das Internet zusammenfinden kann. Außerdem kann man sich hinter der Anonymität eines Nicknamens verstecken und auch die blöden Fehler machen, ohne sich zu blamieren. Schließlich ist es oft schwer, geduldige und pädagogisch geschulte Lehrer zu finden, die a) die notwendige Geduld und B) das notwendige Verständnis für die Newbies haben.
Andererseits ist das gesellige Erlebnis eines gemeinsamen Spieleabends natürlich online nicht 1:1 zu bekommen.

Wer im Netz spielt, stellt plattformunabhängig fest, dass das Spiel erst losgeht, wenn alle Plätze am Tisch belegt sind - entweder von echten Spielern oder von KI-Kartenwerfmaschinen. Man merkt schnell: wenn die Runde voll ist, gehts auch schon los. Und wann ist die Runde voll? Richtig. Mit dem vierten Mann.

1. Grundregel also: Doppelkopf wird zu viert gespielt.


Und während man sich im Live-Spiel der Mühe des Mischens und Kartenverteilens unterziehen muss, erledigt das am Computer die Mischmaschine. Wenn’s gut läuft, hat nach dem Geben jeder gleich viele Karte auf der Hand (so muss man das sagen, das klingt schon sehr versiert…)

2. Grundregel: Bei Spielbeginn hat jeder 12 Karten.

Insgesamt sind also 48 Karten im Spiel. Im Online-Spiel ist schon geregelt, dass man die Karten der anderen Spieler nicht einsehen kann. Im Live-Spiel muss man darauf achten.

3. Grundregel: Halte die Karten so, dass Deine Mitspieler sie nicht sehen können.

Auf den Karten sind kleine, lustige Symbole zu sehen. Auf manchen stehen auch Zahlen. Die Symbole folgen einer bestimmten Systematik, der man sich von verschiedenen Seiten nähern kann.

Das hier  *Kreuz_Bube* *Pik_Bube* *Herz_Bube* *Karo_Bube* sind die Buben.
Die Karten mit dem "D" in den Ecken, also  *Kreuz_Dame* *Pik_Dame* *Herz_Dame* *Karo_Dame*, nennt man Damen.
Das "K" steht für die Könige:  *Kreuz_Koenig* *Pik_Koenig* *Herz_Koenig* *Karo_Koenig*
Das "A" schließlich kennzeichnet die Asse:  *Kreuz_Ass* *Pik_Ass* *Herz_Ass* *Karo_Ass*
Und dann gibt es noch die Zehnen:  *Kreuz_Zehn* *Pik_Zehn* *Herz_Zehn* *Karo_Zehn*
sowie die Neuner:  *Kreuz_Neun* *Pik_Neun* *Herz_Neun* *Karo_Neun*

Jetzt habt Ihr schon alle Karten gesehen. Das sind aber doch nur 24 und nicht 48, sagst Du? Richtig - gut aufgepasst! Wie heißt Du denn? Wilko? Ok, das muss ich mir merken. Du scheinst ganz schön clever zu sein.

Dass man beim Doko auf 48 Karten kommt, liegt an der

4. Grundregel: jede Karte ist zweimal in einem Doppelkopfspiel vertreten.

Oben habe ich die Karten nach ihrem "Familien-Namen" sortiert (Bube, Dame, usw...).
Wir Kartenspieler nennen diese Familiennamen "Werte". Man könnte die Karten auch nach den anderen Symbolen sortieren, den Farben. Achtung: Hier lassen sich Anfänger gerne verwirren. Es gibt in einem Kartenspiel vier Farben, zwei  schwarze und zwei rote:

Da gibt es die Kreuz-Karten:  *Kreuz_Neun* *Kreuz_Zehn* *Kreuz_Bube* *Kreuz_Dame* *Kreuz_Koenig*  *Kreuz_Ass*
die Karten der Farbe Pik:  *Pik_Neun* *Pik_Zehn* *Pik_Bube* *Pik_Dame* *Pik_Koenig* *Pik_Ass*

Kreuz und Pik sind also die schwarzen Farben.

Die Karten der Farbe Herz:  *Herz_Neun* *Herz_Zehn* *Herz_Bube* *Herz_Dame* *Herz_Koenig* *Herz_Ass*
Und schließlich die Karo-Farbe:  *Karo_Neun* *Karo_Zehn* *Karo_Bube* *Karo_Dame* *Karo_Koenig* *Karo_Ass*

Herz und Karo nennt man die roten Farben eines Kartenspiels.

Das mag auf den ersten Blick verwirrend sein, aber keine Sorge, damit kommt man schnell zurecht. Wenn man mal schlappe 100.000 Spiele gemacht hat, hat man das locker drauf. Und nicht vergessen: jede Karte ist zweimal im Spiel.

Durch das überaus geschickte Kombinieren von Namen der Karten und ihren Farben kann man nun also jeder Karte ihren ganz eigenen individuellen Namen zuordnen.

Das hier zum Beispiel ist der Herz-König:  *Herz_Koenig*
Und das hier der Kreuz-Bube:  *Kreuz_Bube*
Hier ein Pik-Ass:  *Pik_Ass*

Und wie mag demzufolge wohl diese Karte heissen:  *Karo_Neun* ?

5. Grundregel: jede Karte hat einen bestimmten Namen, der durch die aufgedruckten Symbole festgelegt ist.

Übung A: Breite Dein Doppelkopfspiel vor Dir aus und benenne jede Karte einzeln mit ihrem Namen.
Übung B: Bilde sechs Häufchen, in denen Du die Karten nach ihren Werten sortierst.
Übung C: Sortiere die Karten nach ihren Farben. Wieviele Häuflein erhältst Du?

Jetzt weisst Du schon die ersten grundlegenden Dinge über das Spiel. Das ist aber noch nicht ganz genug: drei Dinge müssen wir noch klären.

1. Wie wird man die Karten wieder los?
2. Wann darf man welche Karte legen?
und
3: Wer spielt eigentlich gegen wen?

6. Grundregel: Ein Doppelkopfspiel hat einen festen Ablauf!

Ein Spieler (bzw. online der Computer) mischt und verteilt die Karten. Der im Uhrzeigersinn danebensitzende Spieler darf nun als Erster eine beliebige von seinen 12 Karten offen auf den Tisch legen. Die anderen dürfen nun nacheinander (weiter im Uhrzeigersinn) ebenfalls eine Karte offen ablegen (wobei sie allerdings ein paar Dinge beachten müssen, aber dazu kommen wir später). Wenn vier Karten auf dem Tisch liegen, ist ein sogenannter "Stich" gespielt.

Nun wird geprüft, welche der vier Karten in diesem Stich die höchste ist. Das ist schon ein wenig kompliziert, deshalb macht das online blitzschnell der Computer für Euch. Ich widme mich diesem Thema in einem eigenen Kapitel.

Derjenige Spieler, der die höchste Karte des Stichs gespielt hat, bekommt diese vier Karten zugeschoben und legt sie verdeckt vor sich.
Er hat nun das Aufspielrecht für den nächsten Stich und darf eine beliebige seiner verbleibenden elf Karten auf den Tisch legen. Nach 12 solchen Stichen sind alle 48 Karten gespielt und ein Doppelkopfspiel ist zu Ende.

7. Grundregel: Ein einzelnes Doppelkopfspiel besteht aus 12 Stichen mit jeweils vier Karten.

(NB: Es gilt im online-Spiel als sehr unhöflich, das Spiel vor dem Ablegen der letzten dieser 48 Karten zu verlassen.)

Im Anschluß an die 12 Stiche werden die Augen gezählt. Jeder Spieler zählt die Augen der Karten der Stiche, die nun vor ihm liegen, der Stiche, in denen er also die jeweils besten Karten hatte, zusammen. Augen? Ach ja, beinahe hätte ich es vergessen: jede Karte hat einen bestimmten Augenwert. (Fragt mich nicht, warum das so heisst. Es heisst halt so.) Im www macht das wieder mal der Computer für Euch. Der kann das besser als die meisten.

Der Vollständigkeit halber seien hier aber die Augenwerte der einzelnen Karte aufgeführt.

Jedes Ass  *Kreuz_Ass* *Pik_Ass* *Herz_Ass* *Karo_Ass* zählt 11 Augen.
Jede Zehn  *Kreuz_Zehn* *Pik_Zehn* *Herz_Zehn* *Karo_Zehn* zählt 10 Augen.
Jeder  *Kreuz_Koenig* *Pik_Koenig* *Herz_Koenig* *Karo_Koenig* ist 4 Augen wert.
Jede Dame  *Kreuz_Dame* *Pik_Dame* *Herz_Dame* *Karo_Dame* ist 3 Augen wert.
Jeder Bube  *Kreuz_Bube* *Pik_Bube*  *Herz_Bube* *Karo_Bube* hat einen Wert von 2 Augen.
Die  *Kreuz_Neun* *Pik_Neun* *Herz_Neun* *Karo_Neun* sind augenwertlos - sie zählen 0.

Wer richtig zusammenzählt, kommt zur

8. Grunderkenntnis: die Gesamtsumme der Augen in einem Doppelkopf-Blatt beträgt 240.

Bis hierher war ja alles ganz einfach. Der ein oder andere Schlaumeier ist auch fast schon eingeschlafen ob der langwierigen Erklärung.
Bringen wir also etwas Stimmung in die Bude und kommen jetzt


zu einer zentralen Regel des Doppelkopfspiels, zur

9. Grundregel: Es herrscht Bedienpflicht.

Um diese elementare Regel zu verstehen, müssen wir vorher noch eine kleine Aufteilung vornehmen. In einem normalen Spiel ohne Vorbehalt (ruhig bleiben, wird später erklärt...) gibt es zwei Gruppen von Karten: Trumpfkarten und Fehlkarten.

Zu den 26 Trumpfkarten gehören:

die beiden  *Herz_Zehn* *Herz_Zehn* (die man übrigens auch "Dullen" nennt..)
die acht Damen  *Kreuz_Dame* *Kreuz_Dame* *Pik_Dame* *Pik_Dame* *Herz_Dame* *Herz_Dame* *Karo_Dame* *Karo_Dame*
die acht Buben  *Kreuz_Bube* *Kreuz_Bube* *Pik_Bube* *Pik_Bube* *Herz_Bube* *Herz_Bube* *Karo_Bube* *Karo_Bube*
und sämtliche acht verbleibenden Karo - Karten  *Karo_Ass* *Karo_Ass* *Karo_Zehn* *Karo_Zehn* *Karo_Koenig* *Karo_Koenig*  *Karo_Neun* *Karo_Neun*

Die 26 Trumpfkarten haben wir soeben identifiziert.

Die anderen Karten des Spiels, nach Adam seinem Riesen sind das genau wieviele?, heissen also anders.

Die 22 Fehlkarten werden in drei Untergruppen eingeordnet:

1. die 8 verbleibenden Kreuz-Karten  *Kreuz_Ass* *Kreuz_Ass* *Kreuz_Koenig* *Kreuz_Koenig* *Kreuz_Zehn* *Kreuz_Zehn* *Kreuz_Neun* *Kreuz_Neun*
2. die 8 verbleibenden Pik-Karten  *Pik_Neun* *Pik_Neun*  *Pik_Koenig* *Pik_Koenig* *Pik_Zehn* *Pik_Zehn* *Pik_Ass* *Pik_Ass*
sowie die 6 verbleibenden Herz - Karten:  *Herz_Ass* *Herz_Koenig* *Herz_Neun* *Herz_Neun* *Herz_Koenig* *Herz_Ass*

Wir haben schon gelernt, dass der Spieler, der einen Stich durch Legen seiner Karte eröffnet, die freie Auswahl aus den Karten seiner Hand hat. "Bedienpflicht" bedeutet nun, dass die anderen drei Spieler eben nicht mehr die freie Auswahl haben. Sie müssen bedienen: wenn die erste Karte aus der Gruppe der Trumpfkarten kommt, müssen auch die anderen Spieler eine ihrer Karten aus der Trumpfgruppe dazulegen.

Auch bei den Fehlkarten gilt: wenn eine bestimmte Farbe angespielt wird, muss man diese auch bedienen. Wenn also eine Kreuz-Fehlkarte als erstes auf dem Tisch liegt, müssen die anderen ebenfalls eine Kreuz-Fehlkarte beisteuern.

Nur, wenn man absolut nicht bedienen kann, hat man wieder die freie Auswahl unter den auf seiner Hand verbleibenden Karten. Der Computer macht es uns hier online recht einfach: man kann auf dieser Plattform nur die Karten anklicken und ablegen, die nach der 9. Grundregel auch zulässig spielbar sind. Im Livespiel kommt es hier oftmals gerade bei Anfängern zu vermeidbaren Fehlern. Tatsächlich ist das „Nicht-Bedienen“ die häufigste Ursache für Reklamationen bei Turnieren.


10. Grundregel: die Kreuz-Damen spielen zusammen.

Ich hatte oben ja schon gefragt: Wer spielt eigentlich gegen wen?

Das ist nicht so einfach zu beantworten, weil es eben nicht von vorneherein klar ist, sondern in jedem Spiel aufs neue durch die Kartenverteilung festgelegt wird. Es spielen die beiden Spieler zusammen, die jeder eine der beiden  *Kreuz_Dame* *Kreuz_Dame* auf der Hand halten. Man nennt sie zusammen die "Re"-Partei. Die anderen heißen "contra". Und genau das ist einer der Kicks im Doppelkopfspiel. Man weiß eben vor Beginn des Spiels noch gar nicht, mit welchem der anderen drei Mitspieler man in diesem Spiel zusammenspielt. Und das ist anders als zum Beispiel im Skat oder Bridge.


Zur Spielbewertung werden nun die Augen der beiden Spieler einer Partei zusammengezählt, und die Partei, die mehr Punkte hat, gewinnt das Spiel. Also gilt die

11. Grundregel: Das Ziel des Spiels ist es zu gewinnen. Wer mehr als 120 Augen hat, gewinnt. Für den seltenen Sonderfall, dass beide Parteien 120 Augen haben, hat man festgelegt, dass dann die "Contra"-Partei den Sieg davonträgt.

Es gewinnen also in jedem (Normal-)Spiel zwei der vier Mitspieler, und logischerweise verlieren dann auch zwei. Die gelegentlich auf ein Spiel folgenden Nachbetrachtungen, um nicht zu sagen Schuldzuweisungen, gehören ebenfalls zum Spiel. Doppelkopf ist auch eine Charakterstudie. Wenige nur sind immer so aufbrausend wie Albert H aus M, und andererseits ist es noch weniger Spielern vergönnt, ständig  Ruhe und Gelassenheit auszustrahlen wie beispielsweise der Kokser.

Im Onlinespiel wird man feststellen, jedenfalls auf manchen Plattformen, dass sich diese Verhaltensweisen auch im spielbegleitenden Chat widerspiegeln. Nicht umsonst gibt es meistens eine ignoriere-Funktion und auch die Möglichkeit, im Extremfall bestimmte Mitspieler zu sperren, so dass sie nicht mehr an Tische heran gelassen werden, an denen man selber sitzt. ich kann aus eigener, gelegentlich leidvoller Erfahrung aus inzwischen zwölf Jahren online-Doppelkopf nur dazu raten, die Ruhe zu bewahren. Es ist jedenfalls besser, zu den anständigen Spielern zu gehören als zu den unanständigen.

Aber zurück zum eigentlichen Spiel. Wir haben festgestellt, dass die beiden Spieler eine Partei bilden, die jeder eine Kreuzdame in ihrem Blatt haben.


Und was ist, wenn einer durch Zufall  *Kreuz_Dame* *Kreuz_Dame* auf der Hand hat? Sehr gute Frage! Wir haben dann den ersten und wichtigsten der sogenannten Vorbehalte. In diesem Falle muss der Spieler mit den beiden Kreuz-Damen (man nennt diese Karten übrigens auch die "Alten") nämlich vor dem Spiel auf diesen Umstand hinweisen. Sodann wird gespielt wie oben beschrieben, und derjenige der anderen drei, der als erster einen eigenen Stich macht, spielt mit den Kreuz-Damen zusammen. Man nennt diesen Vorbehalt eine Hochzeit!

12. Grundregel: Zwei Kreuz-Damen auf einer Hand sind eine Hochzeit!

So, Ihr Lieben, das wars! Mehr müsst ihr nicht wissen, um mit dem Doppelkopfspielen anfangen zu können.
Viel hängt jetzt von Eurem Kartenverständnis und Merkvermögen ab.

Alles weitere sind Spieltaktiken, Sonderfälle, Ausnahmen.

Es gibt ein System von An- und Absagen, um die Spielwertung zu erhöhen.
Es gibt die Möglichkeit, bei besonders guten Karten alleine gegen die anderen drei zu spielen, sogenannte Soli also.
Es gibt unter fortgeschrittenen Spielern aus der Praxis geborene allgemeingültige Absprachen.
Es gibt ein von Wahrscheinlichkeitsfetischisten aufgestelltes "Essener System" zur Spieloptimierung.
Und es gibt dieses Forum, um Fragen zu stellen und bestimmte recht spannende Spielabläufe nachzulesen und von Bundesligaspielern (ja, auch das gibt es im Doppelkopf) auswerten zu lassen.

Wer diese Grundregeln verinnerlicht hat, kann sich irgendwann mal an Stonis "Goldene Regeln" heranwagen. Die sind der nächste Schritt ins DoKo-Paradies. Wer diese aber schon für Anfänger voraussetzt, hat das Spiel immer noch nicht verstanden.

Glück auf! Und allzeit Gut Blatt!

Der Seb


7
Unterhaltung / Die runde Eckkneipe
« am: Mai 29, 2024, 08:55:27 Nachmittag »
Moin,

mit einem plattformunabhängigen Forum, in dem wir uns über unseren Sport, unseren Zeitvertreib und unser Laster austauschen können, ist die Doko-Welt ja fast perfekt. Aber nur fast.
Zu jedem gemütlichen Kartenspiel gehört eine anständige Kneipe.

Ich eröffne sie hiermit feierlich, offiziell, höchstpersönlich und in freudiger Erwartung!

Hier kann und soll man:

gemütlich ein Getränk zu sich nehmen,
sich die Zeit zwischen zwei netten DoKo-Runden vertreiben,
immer mal reinschauen auf einen Schnack mit Freunden oder einen chat mit Nochnichtfreunden,
dem Wirt, wie in allen guten Kneipen, sein Herz ausschütten,
am Tresen sitzend den anderen zuhören, wie sie sich um Kopf und Kragen reden,
ein Rettchen rauchen können, ohne verjagt zu werden,
gemeinsam Fussball gucken können, oder desperate housewives,

kurz und gut, all das von sich geben können, was irgendwie woanders nicht hingehört. Wie das eben in einer Kneipe so ist

Die Getränkepreise sind moderat, beginnen bei einem Lächeln für ein Glas warmes Leitungswasser und hören bei einem BiiigSmile für eine Magnumflasche DomPerignon auf.. Es gibt alles was das Herz begehrt.

Wie man bestellt? Einfach dem Wirt, also mir, sagen, was man gerne hätte. Sollte der Wirt nicht dasein, wird schon einer der anderen Gäste einspringen. Nicht drängeln, ein gutes Bier braucht schon mal eine Weile...

Im Zweifel ist immer der, der die Kneipe als Erster betritt, der Wirt. Wenn ich da bin übernehme ich gerne. Ich kann aber nicht immer dasein, da diese Kneipe dankenswerterweise über eine 24/7/365-Lizenz verfügt.

Im Gespräch ist alles erlaubt, was nicht von Gesetz/AGB oder gutem Geschmack verboten ist. Intensive Diskussionen einzelner Spiele sollten aber zum Wohle des Sportes in gesonderten Fäden ausgetragen werden. Man bediene sich der deutschen Sprache!

Zum Abschluß die üblichen Hausregeln:

§ 1: Der Wirt hat immer recht.
§ 2: Sollte der Wirt einmal nicht recht haben, tritt automatisch § 1 in Kraft.

Salvatorische Klausel: Sollte einer der beiden §§ aus juristischen Gründen unwirksam werden, bleibt der andere jedenfalls in Kraft.

Und nun bitte ich um reichlichen Verzehr! Prost!

Der Seb-Wirt

Naja, und wer in Erinnerung an andere Doko-Foren ein Deja-vu hat, der liegt nicht falsch. Macht aber nix.

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