Autor Thema: Tit for Tat am Beispiel des Blindabwurfs  (Gelesen 535 mal)

SchwillTiger

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Tit for Tat am Beispiel des Blindabwurfs
« am: Oktober 10, 2024, 07:42:27 Vormittag »
Übersetzt bedeutet „Tit for tat“ so viel wie „Wie du mir so ich dir“. Es hat eine sehr große Bedeutung, die über die Spieltheorie hinaus bis hin zu politischen Handlungen und der Kriegsführung geht. Wer schon mal vom „Gefangenendilemma“ gehört oder gelesen hat, der weiß worum es geht.

Ich möchte hier auf ein ganz konkretes beispiel eingehen, das sowohl den Gedanken des „Tit for tat“ als auch die praktischen Vorteile bzw. die Schlussfolgerung und Handlungsempfehlungen aufzeigt.

Nehmen wir eine Hand an Position 2, mit der wir (vor der Gesundmeldung natürlich) überlegen auf

1.  *Herz_Ass* … blind  *Pik_Koenig* abzuwerfen.

Welches Nachspiel finden wir gut, welches passt uns nicht in den Kram?

Freundlich wäre nach der 3-Farben-Regel vermutlich der Kreuzschub. Aber auch über Pik können wir uns nicht beschweren. Trumpf empfinde ich schon als eher unangenehm und total beschissen für uns ist jetzt Herz nachgespielt, da hinter uns jetzt ggf ebenfalls Pik abgeworfen werden kann oder wir nicht wissen, wie wir jetzt stechen sollen. Einen weiteren guten Abwurf werden wir wohl kaum haben.

Jetzt stellen wir uns zwei Personen vor:

Person A) spielt JEDESMAL wenn wir blind abwerfen gegen uns und spielt Herz oder Trumpf nach.
Person B) ist uns wohl gesonnen und spielt eine freundliche Farbe nach

Bei wem werden wir zukünftig den Blindabwurf unterlassen? Natürlich bei Person A).

Jetzt betrachten wir das Ganze aus Sicht von Position 1:

Wollen wir einen Blindabwurf oder nicht? Natürlich wollen wir das!!! S2 schenkt uns einen Stich!!! Wollen wir, dass S2 das auch in Zukunft macht? Natürlich wollen wir das. Also werden wir uns auch wie Person B) verhalten: „Wie du mir so ich dir!“

Und das sollte ganz unabhängig davon sein was wir glauben, welcher Partei S2 angehört. Wir wollen in Zukunft diese Blindabwürfe haben. Sie sind für uns mehr wert als eine geschmierte 10 an Position 3 und 4. Wenn 3 und 4 uns überzeugen wollen, gegen S2 zu spielen, dann sollen sie uns abfragen, ansonsten werde ich mich bei S2 revanchieren.

In einfacherer Form finden wir Tit for tat bei der Hochzeit und einem ausgespielten Fux des Bräutigams. Natürlich könnte man den Stcih laufen lassen und hat so einen PFux gefangen. oder man nimmt den Stich mit und spielt erstmal seine Asse. Alles regelkonform. Wird S1 in Zukunft wieder seinen Fux aufspielen, so DD kommunizieren und den ANsagezeitraum nach hinten verschieben? Sicherlich nicht!!! (Natürlich gibt es hier noch den Grund, dass man unbedingt mit der DD spielen möchte.)


Seb1904

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Re: Tit for Tat am Beispiel des Blindabwurfs
« Antwort #1 am: Oktober 10, 2024, 08:21:18 Nachmittag »
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