Nehmen wir an, das Kreuzass läuft... Jetzt habt ihr 2 Stiche. Die Braut wird noch 2 Stiche mit den Kreuzdamen machen (sonst wird sie sicher kein Re sagen auf ein Zögern).
Das sind jetzt schon 4 Stiche. Ich gehe davon aus, dass man mit diesem Blatt noch zwei Stiche machen wird: Herz und Pik-2. Lauf.
Jetzt ist man schon bei 6 Stichen. 4 davon sind lukrative Fehlstiche (Fehl gewinnt das Spiel). Dieser Fall sollte zu über 50% eintreten.
Jetzt muss man Annahmen treffen:
Wird die Braut mit einer Zusatzstärke (bspw Dulle) sowieso Re sagen, wenn der Kreuz läuft? Dann kann man sich das Zögern sparen. Benötigt die Braut mehr fürs Re (bspw Dulle und Kreuz Single), reicht der Durchlauf auch noch.
Ich mag aber nicht, dass die Braut kalte Füße bekommt, nur weil der Kreuz gehackt wird. Das Spiel ist dann ja lange nicht verloren. Andersrum: Läuft der Kreuz, muss schon viel schief gehen, dass man das Spiel noch verliert oder anders: ... muss die Braut schon echten Schrott haben.
In dem Fall wird sie sich das Re ja wohl auch hoffentlich verkneifen.
(Ein eigenes Re ist mir zu viel. Zu groß ist mir die Gefahr der gemeinsamen Stärke in Herz und Pik, die man sich ggf an den Hut stecken kann. Und wird der Kreuz gehackt, wird es unter Umständen ein Schlachtfest mit Gegenschuss).
Fazit: Sehr viel hängt an diesem Kreuzstich. Er ist ein Katalysator:
Läuft er, sehr oft gewonnen, läuft er nicht, hängt alles an dem Blatt der Braut, über das wir noch keinerlei Infos haben.
Antwortet die Braut mit Re, nutze ich den spiellenkenden Vorteil und versuche ihn zuerst zum Singkeherzass zu bekommen, bevor ich Kreuz Doppelpass spiele oder eben die nutzlose Leerdulle von Kontra zu ziehen.