Umfrage

Angenommen, man fährt mit Karo-Dame mit. Was ist Eure nächste Karte?

Pik-Dame
Karo 9
Kreuz-Ass
Pik-Ass
Dulle

Autor Thema: Entenregel Nr. 11, Beispielhand 1  (Gelesen 402 mal)

SchwillTiger

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Re: Entenregel Nr. 11, Beispielhand 1
« Antwort #30 am: Juni 24, 2024, 09:38:49 Vormittag »
Denn mit gehacktem Kreuzass, nachgespieltem Pikass und pik nachspiel im Dritten, sind nicht nur Absagen weg, sondern ggf auch ein gegnerischer Fux.

Und es zwingt ja auch keiner keinen, hier noch weiter zu lesen. Wer seine Antwort gefunden hat, der darf sich glücklich schätzen. Bei mir dauert eine Überzeugungsarbeit immer etwas länger.

Silberfuchs und Ossi in allen Ehren, aber der Mathematik traue ich dann eben doch mehr. Und wenn hinterher rauskommt, die beiden hatten Recht ist es doch auch super! Dann kann man zukünftige Situationen besser einschätzen und spielt weniger nach Bauchgefühl.

Ich bin im Übrigen noch völlig unentschlossen welchen Weg ich gehe, aber ich glaube mittlerweile , dass mit Abziehen die K30 genug Sichherheit haben. Dennoch könnte Silberfuchsens Weg besser sein. Da hilft mMn nur rechnen.
« Letzte Änderung: Juni 24, 2024, 10:04:59 Vormittag von SchwillTiger »

Magda77

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Re: Entenregel Nr. 11, Beispielhand 1
« Antwort #31 am: Juni 24, 2024, 10:18:27 Vormittag »
Ich sehe es ähnlich wie SchwillTiger:
Mir ist der Spatz (Austrumpfen mit sehr sicherer *K30*-Absage) in der Hand langfristig lieber als die Taube (evtl. *schwarz* mit hin und wieder Pustekuchen) auf dem Dach.
Wenn ich bei *K30* stehen bleibe, sollte der Partner erkennen dürfen, dass ich eine kaum versorgbare Leiche im Keller habe und er rechtzeitig seine Vollen loswerden muss.

Magda77

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Re: Entenregel Nr. 11, Beispielhand 1
« Antwort #32 am: Juni 24, 2024, 11:05:11 Vormittag »
Magda hat natürlich vollkommen Recht.

Dabei habe ich mich bereits des Öfteren ertappt ;)
 
Aber was ist DEIN Spielplan, Magda?

Um den Partner nicht auf falsche Gedanken zu bringen, spiele ich gleich *Karo_Neun* mit *K90*

SchwillTiger

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Re: Entenregel Nr. 11, Beispielhand 1
« Antwort #33 am: Juni 24, 2024, 11:46:54 Vormittag »
Ich denk mal laut weiter:

Problematisch ist wie gesagt GENAU *Pik_Zehn* *Pik_Zehn* beim Partner, wenn er kein Ass beliebter Fehlfarbe hat.

Dass er überhaupt  *Pik_Zehn* *Pik_Zehn* hat, ist ungefähr 1/9 (11%). Dass aber keine weitere der übrigen Pikkarten ( *Pik_Neun*  *Pik_Koenig* *Pik_Koenig*) auf seiner Hand sind, ist nur 8/27  also ~30%.

In Kombination (beide 10er aber keinen anderen Pik) sind wir jetzt bei 3%.

Interessant finde ich jetzt wirklich, inwiefern die Trumpflänge ( 8  ) diese Wahrscheinlichkeit beeinflusst.

Mein erster Gedanke war: Hat er weniger Fehl ist  *Pik_Zehn* *Pik_Zehn* unwahrscheinlicher. Da bin ich mir aber nicht mehr sicher, weil  *Pik_Zehn* *Pik_Zehn* plus eine weitere Pikkarte ja ebenfalls unwahrscheinlicher wird. Ich denke mal da weiter…


Vorerst kann man aber festhalten (sofern ich mich nicht verrechnet habe), dass die k30 genug Wahrscheinlichkeit haben.

Perfekt wäre es im Übrigen, wenn

1. Trumpf *Karo_Dame* Trumpf Trumpf
2. Re Trumpf Trumpf Trumpf Trumpf
3. k90 Trumpf Trumpf Trumpf Trumpf
4. k60 Trumpf Trumpf Trumpf Trumpf (beide leer)
5. k30  *Pik_Ass* x x x
6. zögern  *Pik_Neun*

Das geht allerdings nur mit einer 9449 Verteilung, die zugegeben sehr sehr selten ist und dann müsste man noch anhand der Abwurf Reihenfolge wirklich erkennen, dass beide leer sind oder die 9 Trumpf beidseitig kommunizieren. Dazu habe ich keine Idee, daher fällt dieser Weg wohl komplett aus. Allerdings würde man sich diesem Weg mit einer Frage „Hast du 8 oder mehr Trumpf?“ entscheidend nähern.

Ruserious

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Re: Entenregel Nr. 11, Beispielhand 1
« Antwort #34 am: Juni 24, 2024, 12:41:06 Nachmittag »
Ich bin ja fast nie der Freund „später Asse hat klasse“, aber hier macht es doch mal wirklich Sinn…
Wenn ich mit Karo Dame einheirate, sollte die Frage auch nicht mehr auf den 10. höchsten Tr zielen, sondern 1. auf Tr-Länge und 2. auf das Abdecken von Verlierern.

Als 1. käme von mir eine kleine Lüge mit Re k9, die mit anschließender Frage (Tr- Länge?) sofort wieder aufgelöst wird - hätte ich wirklich keinen Fehlverlierer bräuchte ich schließlich nicht fragen, sondern könnte genüsslich Tr-Runden spielen und munter runterzählen, solange alle bedienen.
Kommt keine Antwort, Karo9. Wenn der P jetzt ohne Aktion klein Tr zu mir zurückspielt, werde ich nach Bedienen beider Gegner nach dem Stich nun auf die 60 fragen (deckst du mir noch einen Fehlverlierer ab und kommst auch noch ans Anspiel dafür, wenn die Gegner leer sind) - kommt wieder keine Antwort und haben die beiden Gegner unauffällig bedient, gebe ich sie selber und spiele die 2.Karo 9 vor. Kommt nun wieder klein Tr zurück und die Gegner haben vorher noch unauffällig bedient, gebe ich die 30 auch noch selbst. Fehlvolle sollte der P später rechtzeitig auf meine Damen absetzen können.

Antwortet mir der P auf Tr-Länge, werde ich die 2. Karo 9 nicht mehr spielen, sondern werde ab da selbst Damen spielen, damit mein P nicht mit 7-8 Tr ohne Höhen und ggf Doppelherzass, Herz Ass zu dritt oder 4. nicht das Problem hat, nicht mehr ans Anspiel zu kommen, weil er seine beiden Alten vorher verbraten musste.

Ein Abstich von Kr Ass oder später Pik Ass oder ein >29 Augen Stich auf den Pik 2. Lauf am besten noch mit Fuchs kommen wohl deutlich öfter vor, als dass ich mit dieser Spielweise die schwarz Absage finde, die mir dann ggf 1-2 Punkte mehr bringt als meine Spielweise…

SchwillTiger

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Re: Entenregel Nr. 11, Beispielhand 1
« Antwort #35 am: Juni 24, 2024, 12:57:57 Nachmittag »
Mein Mann  :) :) :) :)

(wobei ich nicht 100%ig überzeugt bin, aber wenigstens nimmt mal einer die Frage mit, die mich nichts kostet)

Entenwemser

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Re: Entenregel Nr. 11, Beispielhand 1
« Antwort #36 am: Juni 24, 2024, 07:34:36 Nachmittag »
Beim 2. Mal hatte ich wohl Karo.-Ass, statt Pik-9 eingestellt (korrigiert). Kann schon mal passieren, wenn man fast blind ist.
 
Und wir sind uns schon wieder einig, Schwill! Auch wenn es unwahrscheinlich war, aber Partner konnte tatsächlich Pik-10, 10 halten. Genau diesen Gedanken hatte ich blitzartig am Tisch. Da ich zu schlecht darin bin, mir Odds und Outs schnell genug auszurechnen, habe ich auf meine eigene Regel zurück gegriffen.
Ich predige sie seit Jahren meinen Schützlingen, weil ich eine Unmenge von Spielen gesehen habe, in denen Punkte versenkt wurden, weil Asse nicht rechtzeitig gespielt wurden.
Wenn es ja immer nur 1-3 wären, weil Absagen ausgelassen wurden. Nein, nein, und die Cracks wissen es ja bereits: Bei vielen Händen besteht später die Gefahr einer kaputten "geratenen" Tiefenabsage. Man macht sie frei nach dem Motto: Wir haben 4,5,6 von oben, trumpfen also erstmal rum und außerdem macht man das mit solchen Händen so, obwohl wir eigentlich gar nicht genau wissen, warum. Die 60 sind abgesagt, das erste Ass wird abgestochen, sry. Partner.
Außerdem hatte ich sofort ähnliche Gelüste, wie die, die Terry zu einer anderen Hand geäußert hatte: Mit diesem Blatt wollte ich schwarz spielen.

Und so ging am Tisch auch alles sehr schnell:

1. Stich: *Karo_Ass* *Karo_Dame* *Karo_Bube* *Karo_Bube*

Von nun an alles aus meiner Perspektive, Partner sitzt an 4:

2. Stich:  Re    *Kreuz_Ass* *Kreuz_Koenig* *Kreuz_Koenig* *Kreuz_Neun*
3. Stich: K90   *Pik_Ass* *Pik_Koenig* *Pik_Koenig* *Pik_Neun*(!!)
4. Stich: k60   *Pik_Neun* *Pik_Ass* *Pik_Zehn* *Karo_Ass*

Und schwarz abgesagt, bevor die nächste Karte auf dem Tisch lag. Hätte man natürlich auch schon bei seiner Pik-9 machen können. Aber nicht, dass er sich vergriffen hat.

Selbstverständlich war ich mir der Gefahr bewusst, dass im schlimmsten Fall nicht einmal die 90 mehr seriös abgesagt werden kann, falls Kr.-Ass gehackt wird. Wird es aber nicht direkt links von mir gestochen, wird der Stich vielleicht gar nicht zu fett. Dann habe ich immer noch die Zusatzchance, dass Partner mich mit einem Pik-Chicane beglückt. Oder auch: Mein Gegenüber hat Pik-Ass gar nicht! Oder er hat es doch, aber links von mir wird gestochen und Spieler 3 spielt Herz-Ass nach. Selbst nach einem Abstich ist also noch gar nicht klar, wie weit die Reise noch gehen kann. Selbstverständlich akzeptiere ich, dass ich im Vergleich zu Philipp keine Ente, sondern ein Wurm bin. Allerdings: Ich vermute, dass wir schon einen Professor in Wahrscheinlichkeitskeitsrechnung bemühen müssten, um unter Berücksichtigung von Laufwahrscheinlichkeit Kr.-Ass (91,7%) und Pik-Ass (86,2%) und aller möglichen Szenarien auf die (fast) totsichere k6, die (fast) sichere k3 spielen oder gleich kurzen Prozess machen.

Es gibt aber andere Gründe dafür, dass ich diese Hand und andere hier eingestellt habe, als den mathematisch begründet objektiv besten Weg zu finden.

1. Ich hatte schon ausdrücklich betont, dass sich mein Angebot, an schwächere SpielerInnen richtet, an DurchschnittsspielerInnen und sicherlich auch an schon fortgeschrittene SpielerInnen. Und mit sehr vielen davon habe ich in den letzten Jahren gesprochen. Die Meisten davon haben zugegeben, dass sie das mathematische Gequatsche a la Essener System weder richtig verstanden haben, noch dass sie die verwendete Sprache hinreichend verständlich finden würden. Eine praktische Hilfe ist es für Viele nicht wirklich. Die mathematisch Begabten mit gutem Gedächtnis können ihren Erwartungswert noch exacter ausrechnen, als es mit der vereinfachten Silberfuxmethode möglich wäre. Aber dann kommt die Wahrheit auf dem Platz: Wo stand noch einmal der dazugehörige Spielplan?

Deshalb möchte ich einen EINFACHEN und PRAKTIKABLEN Weg für die BREITE MASSE der DoppelkopfspielerInnen aufzeigen. Leicht zu verstehen und zu merken ist er auch.
Und um die Akzeptanz dafür zu wecken, beabsichtige ich Hände einzustellen, die wirklich starke Spieler ( z. B. Beispielhand 2) vorgetragen haben und deren Reputation unbestritten ist.
Gravierende Pannen a la Beispielhand 3 (Auflösung kommt noch), dürfen natürlich auch nicht fehlen.

2. Ich habe hunderte von Spielprotokollen analysiert, in denen eine (oder zwei) starke Blätter vertreten waren. Und dabei ist mir eines aufgefallen: In kaum einer Kategorie werden so viele Punkte liegen gelassen wie mit starken Händen. Am teuersten ist natürlich die Variante der kaputten (Hoch-)Absage, die zu einem Zeitpunkt getätigt wird, in dem man sich bereits im Rathaus befindet (s.a. Beispielhand 3, die ich noch auflösen werde). Und warum befindet man sich im Rathaus? Weil man seine Asse geklemmt hat! Seien wir ehrlich:
Vor allem die von mir angesprochene BREITE MASSE verfügt in der Regel nicht über die Abfragetechniken, die man später benötigen würde, um weiter zu gehen. Auch das Wissen, um zu erkennen, bis zu welchem Zeitpunkt eine Absage noch safe ist, ist oft genug nicht vorhanden.
Meine Methode ist ein SICHER und vor Allem: LEICHT durchführbar und auswendig lernen muss man gar nichts. Nicht mal Konventionen benötigt man.
Viele 2.-Ligisten, die gestern noch bei der 90-Absage hängen geblieben wären oder Schwarz abgesagt haben und bei der 12. Karte feststellen, dass Partner Pik-9 nicht mehr stechen kann, können demnächst ein Erfolgserlebnis haben.

3. Auch wenn 40 (Vierzig) noch keine Riesenzahl ist, erwähne ich nochmal, dass KEINER davon diesen Weg gewählt hat, aber auch KEINER die Scharzabsage gefunden hat. KEINER. Hinzu kommen die, die sich hier geäußert haben. Bis der Silberfux und Ossi kamen :-). Und unter den 40 waren 2 dabei, die dieser Liga angehören.
Selbst Philipp wäre kaum bis k0 gekommen, denn die Trümpfe saßen 4,7,6, wobei mein Partner die 6' er-Länge hatte.
Ich hätte ihn also im Dogde geschlagen. Wenn auch nur bei dieser einen Hand in meinem Doko-Leben...

Fazit: Ich empfehle grundsätzlich die Anwendung von Entenregel Nr. 11!!!(Ausnahmen werden erst bei Nr. 17 besprochen).

Und die lautet: SPIELE DEINE ASSE!!!!!


SchwillTiger

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Re: Entenregel Nr. 11, Beispielhand 1
« Antwort #37 am: Juni 25, 2024, 07:32:58 Vormittag »
Diesmal haben wir fast komplette Meinungsgleichheit!

Ich predige auch schon lange: Vom Einfachen zum Komplizierten!

Gute Basics reichen aus, um gutes Vereinsniveau evtl. sogar BuLi Niveau zu erreichen.

Und ja: "Frühe Asse haben Klasse" gehören für mich zu einer dieser Basics (ebenso wie "keine Asse schmieren", "Alte an 2 Spiel vorbei", "Im Bildersoli nicht unterspielen", "Kein Re vorab an 2", "An 2 keine Abfrage mit Bedienen" usw). Die meisten dieser Basics findet man bei Stonis Regeln wieder.

Dass es Ausnahmen gibt: Keine Frage! Aber man macht sich viel kaputt, wenn man immer wieder (am Tisch wohl gemerkt!!!) nach diesen Ausnahmen sucht.

"Wir haben 4,5,6 von oben, trumpfen also erstmal rum und außerdem macht man das mit solchen Händen so, obwohl wir eigentlich gar nicht genau wissen, warum. Die 60 sind abgesagt, das erste Ass wird abgestochen, sry. Partner."

Und genau deshalb finde ich die Frage auf Trumpflänge so gut. Weil ich dann WEISS, ob ich den Gegner austrumpfen kann.

"erwähne ich nochmal, dass KEINER davon diesen Weg gewählt hat, aber auch KEINER die Schwarzabsage gefunden hat. KEINER."

Dieses Argument finde ich sehr schwach. Die besten Dodgeergebnisse in einem isolierten Spiel werden idR von Leuten erzielt, die das Blatt überspielt haben.

Jetzt aber wieder zu den Übereinstimmungen:

"In kaum einer Kategorie werden so viele Punkte liegen gelassen wie mit starken Händen."

So ist es!!! Mein Hassszenario ist Fehlgefummel, obwohl ich trumpfvoll bin und dadurch mein Charly am Ende nicht hält. Und am Ende schreiben die Gegner noch: "Ommas kann er. Die kann ja jeder!"

Nein! Das Gegenteil ist der Fall, wie du richtig sagst. Man hat die meisten Optionen: Große Frage ja/nein, Sprung auf 90, verfrühte Ansagen, Schnittdame, Tempoverlust durch Alte im Ersten, Stärken zeigen, Unklarheiten klären usw.

Habe ich hingegen ein Blatt mit 6 Trumpf 222 ergibt sich jede Karte automatisch. DAS sind die einfachen Hände, bei denen ich nicht ins Spiel eingreifen kann.

Hier nochmal ein kleiner Einwand:

"Meine Methode ist ein SICHER und vor Allem: LEICHT durchführbar"

Es gehört ja schon etwas dazu zu kapieren, dass die Braut  *Pik_Ass* nicht mehr halten sollte. Ansonsten wäre Pik nach ja auch nicht optimal. Hier hätte auch wieder die Frage nach der ersten Karte geholfen. Soooo schwer ist die auch nicht zu verstehen.

Auch wenn es hier einige Leute gibt, die von DoKo mehr verstehen als ich. Was Didaktik angeht halte ich mich berufsbedingt für einen der Besten in der DoKo-Szene. Un d da gilt eben:

Vom Einfachen zum Komplizierten und vom Regelfall zu den Ausnahmen.

daher unterstütze ich den Ansatz "stumpf"  ;) die Asse vorzuspielen.

Allerdings kann ich nicht aus meiner Haut deinem Hinweis

"Ich vermute, dass wir schon einen Professor in Wahrscheinlichkeitskeitsrechnung bemühen müssten, um unter Berücksichtigung von Laufwahrscheinlichkeit Kr.-Ass (91,7%) und Pik-Ass (86,2%) und aller möglichen Szenarien auf die (fast) totsichere k6, die (fast) sichere k3 spielen oder gleich kurzen Prozess machen."

nachzugehen. Auch wenn ich kein Mathelehrer bin, so habe ich doch viel Spaß an Zahlen. Ich hole mir gerade tatsächlich die Meinungen eines Matheoberstufenlehrers, eines Professors für BWL sowie eines ITlers ran, um meine Rechnung bzgl der Wahrscheinlichkeit (ausschließlich TT auf der Hand) zu überprüfen.

Wie von mir vermutete scheint der Unterschied bei 8 Trumpf zu 5 Trumpf marginal zu sein: 3% bei 8 Trumpf, 4% bei 5/6 Trumpf.

Denn dafür ist für mich so ein spezialisiertes Form auch da: Ins kleinste Detail zu gehen, auch wenn ich es einsehe, dass es Anfänger verwirrt und sie versuchen, solche Situationen zu finden, die Basics vergessen und mehr falsch als richtig machen.

Worstcase

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Re: Entenregel Nr. 11, Beispielhand 1
« Antwort #38 am: Juni 25, 2024, 07:45:39 Vormittag »

Für mich gibt es 2 Spielmöglichkeiten, die man gegebenenfalls rechnerisch miteinander abgleichen müsste.

Beide wurden schon beschrieben. Bei der einen sage ich die K3 ab und spiele meinen Abgeber am Schluss. 9 plus 0.66 Füxe. Abzurechnen sind die Spiele, die über die Wupper gehen, weil der P nur Fehlvolle hat oder ich gegen einen 10 Trümpfer laufe, der mir ein Ass absticht.

Bei der anderen Variante ziele ich auf schwarz ab, mit dem Risiko, dass mir schon das erste Ass raus genommen wird. In wie fern diese Variante erfolgsträchtiger ist, müsste ebenfalls berechnet werden. Ich vermute, dass die Unterschiede eher marginal sind. 

Nur weil ich bei der einen schwarz erreichen kann, muss es nicht langfristig die Beste sein, auf jeden Fall die coolere.

Ein Rumfragen mit diesem Blatt halte ich für nicht zielführend und sorgt m.M. nach eher für Verwirrung.

SchwillTiger

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Re: Entenregel Nr. 11, Beispielhand 1
« Antwort #39 am: Juni 25, 2024, 07:49:25 Vormittag »
Bis auf den letzten Satz unterschreibe ich WCs Beitrag. Ansonsten:

Denn für fortgeschrittene Spieler bin ich ein großer Fan von Mischstrategien:

Das Beste von beidem vereinen!

Nehmen wir an, die Hälfte der Topspieler spielt bei Struktur X immer Karte A, die andere Hälfte spielt immer Karte B.

Wofür soll ich mich jetzt entschieden? Nehmen wir an, es gäbe hier eine Karte B, die den Vorteil leicht hin zu Karte A verschiebt.

Warum sollte ich jetzt nicht eine Mixedstrategie fahren? Ich bin ja jetzt auf jeden Fall besser als eine der beiden Spielertypen und habe nie die schlechteste Strategie, was durchaus sein könnte, wenn ich mich konsequent für eine der Strartegien entschieden würde.

In diesem Fall KÖNNTE das sein:

Ich ziehe die Asse, ES SEI DENN mein Partner beantwortet mir die Frage auf Trumpflänge.

(eine wirkliche EV Berechnung was besser ist, reiche ich selbstverständlich noch nach, sobald die Wahrscheinlichkeiten verifiziert wurden).

SchwillTiger

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Re: Entenregel Nr. 11, Beispielhand 1
« Antwort #40 am: Juni 25, 2024, 08:33:50 Vormittag »
Was mir auch ein wenig missfällt:

Ich habe den Eindruck hier wurde sehr ergebnisorientiert gedacht: Die frühen Asse brachten den Erfolg, wird wohl schon richtig gewesen sein.

Denn wir haben hier mMn einen Fall noch nicht betrachtet:

Doppelherzass bei der Braut (ca. 10%). Wenn ich jetzt ziehe, k30 selber sage und vorher zweimal gefragt habe (einmal auf Trumpflange zu Beginn und am Ende auf schwarz), sollte die Braut nachdem die Gegner leer sind - die Schwarzabsage doch auch finden oder nicht? Vorausgesetzt sie hält trumpfmäßig den Gegner stand (kläre ich durch Abfrage nach der Hochzeit).

Jetzt frage ich mich, ob Doppelherzass häufiger oder seltener ist als Single  *Pik_Neun* oder Pik-Chicane?

Bei 6 Restkarten haben wir Folgende Verteilungen für einen Single OHNE Chicane:

411 11%
321 54%

Kumuliert landen wir also bei 66%. Mein p hat also zu 22% einen Pik-Single. Die Wahrscheinlichkeit, dass dies die fehlende 9 ist dürfte 1/6 sein, also ca 4%.

Eine Chicane in Pik gibt es zu 13%. Mein p ist also zu ebenfalls ca 4% pikfrei.

Macht in Summe 8%. Durch Doppelalte wird sich beides etwas erhöhen und ist wegen mir auch 10%.

Ich soll jetzt also das Risiko des Assabstiches eingehen, obwohl ich meine  *Pik_Neun* auf der Brautes  *Herz_Ass* loswerden kann? Inklusive Schwarzabsage? Das erscheint mir nur unter dem Aspekt der grundsätzlichen Empfehlung der Entenregel 11 sinnvoll.

Entenwemser

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Re: Entenregel Nr. 11, Beispielhand 1
« Antwort #41 am: Juni 25, 2024, 09:20:51 Nachmittag »
Dass ich diese Hand zu Beginn eingestellt habe, sollte nur der Auftakt zu einem Thema sein.
 
Norbert Normal und Agnes Angst fehlt das Wissen über Fragen nach Trumpflänge oder dem 2. Pik-Lauf. Ihnen empfehle ich die vorgeschlagene Spieleweise IMMER!

Peter Protz hingegen spielt schon in der Bundesliga und ist ein guter Spieler. Auf jeden Fall aber besser als eine Ente. Und Entenregeln sind in seinen Augen eh Quak.
Was ihm aber fehlt, das ist die Fähigkeit, ein SELBSTMATT IN FÜNF zu berechnen. Und bei einer anderen Gesamtverteilung hätte er in die Falle tappen können.

Z. B. so: Nach dem Klärungsstich spielt Peter selbstverständlich Trumpf, denn Fehl wäre ein Witz.

EINS -     2. Stich:   *RE*  *Karo_Neun*   *Karo_Koenig*  *Pik_Bube* *Kreuz_Dame*

ZWEI -     3. Stich:  *Kreuz_Dame*

Bei Peter macht sich eine erste Ernüchterung breit. Eigentlich wollte er die Hand schwarz spielen, doch Partner scheint sich gerade zu verabschieden. Wie soll das jetzt noch gehen mit Pik-9 in der Hand?

Der 3. Stich komplett: *Kreuz_Dame*  *K90* *Karo_Neun* *Karo_Koenig*  *Karo_Zehn*

DREI -     4. Stich:    *Kreuz_Bube*

Peter geht zum ersten Mal in die Bücher, denn schließlich hat er sie alle gelesen. Dass er jetzt schon würde rechnen müssen, hatte er nicht vorhergesehen. Ein guter Spieler wie er beherrscht das kleine Einmaleins natürlich perfekt. Eigene 9 Tr., Partner hat 4 gezeigt. Vermutlich ist das aber sein Letzter. Beide Gegner haben schon jeweils 3 dazu gelegt. 9+4+3+3=19. Es fehlen also nur noch 7. Mit noch 6 von oben ist es doch total unwahrscheinlich, dass er die Gegenpartei nicht ausziehen kann. Wirft Partner seine Fehl-Vollen rechtzeitig weg, kann die Gegenpartei keine 30 Augen mehr erreichen. Aber was hat die  *Karo_Zehn* des Gegners gegenüber im 3. Stich zu bedeuten? Das wird doch nicht sein letzter Trumpf gewesen sein? Dann hätte der andere Gegner 7, einen mehr als ich.

Egal, wenn meine Asse laufen, kommen sie trotzdem nicht auf 30 Augen. Partner muss nur rechtzeitig seine Vollen entsorgen. Was aber, wenn Kr.-Ass gestochen wird? Sind dann überhaupt die 60 noch safe? Peter hätte nie gedacht, dass dieses Spiel auf einmal so kompliziert werden könnte und wird nervös.

"Wenn ich jetzt kneife, lacht Philipp mich wieder aus." Das ist der beste Spieler in seinem Verein und der zählt seine Gegner immer gnadenlos runter. Die 30 ist noch möglich, und Philipp würde sich die nie entgehen lassen.

Der 4. Stich komplett:     *Kreuz_Bube*  *K60* *Herz_Dame*  *Herz_Bube*  *Kreuz_Neun*

Mist! Soviel Pech kann man doch gar nicht haben. Die 30 zu sagen, wäre jetzt echt riskant. Aber noch ist es nicht vorbei. Wenn Kreuz-Ass läuft, frage ich nochmal nach hinten auf den Pik-Ass-Lauf und Philipp hätte die Hand nicht besser abspielen können! Mann, bin ich gut!

Nur leider ist es Manfred Monster, der hinter Peter sitzt und das ist ein erfahrener Spieler.

FÜNF -       5. Stich:  *Kreuz_Ass*  *KO* *Karo_Ass* *Kreuz_Zehn* *Kreuz_Neun*

Manfred hat noch Pik-Ass und Herz-Ass. Das Schwarze spielt er natürlich zuerst und Peter gibt 2 weitere Stiche ab.

MATT


Ihr denkt, das ist doch konstruiert? Nein, nein, denn das war nur der Anfang!