Autor Thema: Dogde: Häufige Diskussion , wer dafür geeignet ist  (Gelesen 2636 mal)

ardabbelju

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Dogde: Häufige Diskussion , wer dafür geeignet ist
« am: Juli 12, 2024, 01:36:49 Nachmittag »
Immer wieder beschweren sich   Teilnehmer am Dogde, dass einige Spieler nicht auf die Mitspieler eingehen, Ansage/Absagen unterlassen oder einfach nicht gut genug spielen für diese Turnierart.  Es geht ja auch nicht darum, die höchste Punktzahl zu erreichen, sondern im Vergleich zu anderen ein möglichst positives Ergebnis zu erreichen.

Was ist Eure Meinung dazu ?
 

SchwillTiger

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Re: Dogde: Häufige Diskussion , wer dafür geeignet ist
« Antwort #1 am: Juli 12, 2024, 02:17:07 Nachmittag »
Die meisten Punkte erzielt man isoliert betrachtet, wenn

A) der Gegner schlecht spielt
B) man Absagen trifft, die sonst keiner trifft. Also sein Blatt überreizt.

Dass B) auf viele Spiele nicht erfolgreich sein kann, versteht sich von selbst.

Beim normalen Spiel ist es immer wieder erstaunlich, dass die Leute denken, dass sie mit schlechten Spielern schlechte Ergebnisse erzielen. Das ist natürlich Unsinn.

Je schlechter der Tisch, umso BESSER die Ergebnisse.

Entenwemser

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Re: Dogde: Häufige Diskussion , wer dafür geeignet ist
« Antwort #2 am: Juli 14, 2024, 09:21:05 Vormittag »

Je schlechter der Tisch, umso BESSER die Ergebnisse.
Sehe ich nur bedingt so. Manchmal trifft eher: Je schlechter der Tisch, umso mehr entscheidet der Zufall, wie das Ergebnis ausfällt.
Das Problem der großen Spielstärkenunterschiede existiert ja an allen anderen Tischen fast immer auch. Nicht zu ändern, solange der Betreiber die Ligen nicht deutlich verkleinert.
Gerade beim Dodge sollte man Rücksicht nehmen. Denn hier kommen Spielpartner aus verschiedenen Ligen zusammen. Die Spielstärke klafft dadurch noch weiter auseinander und Jeder, der daran teilnimmt, weiß das.
Der Wettbewerb bietet auch unterklassigen Spielern die Gelegenheit, mit Kl-Spielern an einem Tisch zu sitzen. Und das ist auch so gewollt. Wenn man Glück hat, ist vielleicht sogar Jemand dabei, von dem man sich etwas abgucken kann.
Teilnehmen sollte deshalb, wem Dodge Spaß macht. Im Notfall: Tischchat deaktivieren.

« Letzte Änderung: Juli 14, 2024, 09:30:56 Vormittag von Entenwemser »

ardabbelju

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Re: Dogde: Häufige Diskussion , wer dafür geeignet ist
« Antwort #3 am: Juli 14, 2024, 11:06:48 Vormittag »
Ja , dem kann ich nur zustimmen. Spielstärke allein ist nicht alleine ausschlaggebend. Sie zeigt sich aber, wenn es um korrekte An/Absagen geht. Ein eher mäßiger Spieler wird übertriebene Ansagen machen oder ganz darauf verzichten. Beim Dogde ist es m.E. aber wichtig, nur ein vertretbares Risiko einzugehen, um eine positive Wertung zu erreichen.
Die manchmal von besseren Spielern geäußerte Kritik an schwächeren Mitspielern ignoriert aber, dass hier natürlich Spieler mit unterschiedlichen Fähigkeiten aufeinandertreffen. Ich denke, das System ist aber so in Ordnung, man sollte es so weiterführen. Schließlich ist ja die Liga mit 4 Klassen da, jeder kann versuchen , sich dort zu verbessern.

SchwillTiger

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Re: Dogde: Häufige Diskussion , wer dafür geeignet ist
« Antwort #4 am: Juli 14, 2024, 01:07:27 Nachmittag »
Also... Fangen wir mal mit Nicht-Dodge an:

A) Eine DEM mit 170 gleich starken Spielern unendlich oft gespielt, gewinnt jeder Spieler gleich oft. Dabei ist es egal, ob alle gleich gut oder gleich schlecht spielen.

B) Die Punktedifferenz zwischen dem Ersten und dem Letzten ist vermutlich bei den schlechten Spielern größer. Sicher bin ich mir da aber nicht, da sich in meinen Augen schlechte Spieler vor allem durch ausgelassene Ansagen auszeichnen. Der Spielwert ist mMn bei schwachen Spielern geringer als bei guten (Spiele ausreizen, gemeinsame Ansagen finden usw)

C) Ersetzt man einen Spieler der schwachen DEM durch einen Topspieler, ist die Chance des Topspielers die DEM zu gewinnen natürlich größer als 1/170. DoKo ist nunmal kein reines Glücksspiel. Vice Versa würde ein Schwachspieler in einem Feld von lauter Topspielern selbstredend deutlich seltener als 1/170 die DEM gewinnen.

Nehmen wir einen Tisch mit 4 RUserious. Der EV bewegt sich wie eine Sinuskurve um die 0 Punkte (EV eines jeden RUs = 0).

Je mehr Spiele sie spielen, umso größer die Varianz, das heißt die Amplitude der Kurve (die Welle) wird immer größer. Nach 20 Spielen kann einer +50 haben. Das ist nach einem Spiel noch nicht möglich.

Jetzt tauschen wir einen RU gegen einen Schwachspieler. Wir haben jetzt immer noch eine Sinuskurve mit steigender Amplitude, aber jetzt hat die Kurve an sich auch eine Steigung, während die Sinuskurve des Schwachspielers fällt: Mit jedem Spiel wird es für den Schwachspieler schwieriger, eine positive Summe zu haben.

Und mit jedem Schwachspieler, den wir gegen einen RU tauschen, steigt der EV für den verbleibenden RU. Mag sein, dass die Varianz auch steigt (s.o.), aber der mittlere Erwartungswert, der steigt definitiv.

Sind wir uns was das angeht einig oder auch nur bedingt?

« Letzte Änderung: Juli 14, 2024, 04:41:17 Nachmittag von SchwillTiger »

SchwillTiger

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Re: Dogde: Häufige Diskussion , wer dafür geeignet ist
« Antwort #5 am: Juli 14, 2024, 01:40:57 Nachmittag »
    Dodge unterscheidet sich jetzt dahingehend, dass
das Kartenglück ausgeschaltet wird. Es kann einem ganz egal sein, in welche Karten man blickt.

Was aber nicht ausgeschaltetet wird:

A) Partnerglück: Mit wem ich Zusammenspiele

B) Verteilungsglück:
  • hält mein Kreuzass
  • bei AK AK: welche Farbe spiele ich zuerst?
  • Trumpfverteilung: extrem vs normal
[/li][/list]

Also auch beim Dodge ist der Faktor Glück nicht ausgeschaltet.

Was aber bleibt:

Je größer die Edge, die ich auf meine Gegner habe, umso mehr Punkte werde ich LANGFRISTIG einfahren.

Und jetzt noch eine Besonderheit:

Habe ich nur einen Spieler im Vergleich und treffe ich eine k90 mit 60% Sicherheit, die der andere Spieler nicht trifft, dann werde ich zu 60% mehr Dodge Punkte haben und nur zu 40% weniger als er. Ergo lohnt sich die Absage.

Spielen aber mehrerere Spieler dieses Spiel, und einige finden ggf nicht mal die Ansage oder verlieren das Spiel durch einen Spielfehler, dann wird die Absage immer schlechter: Durch solides Spiel werde ich einen Großteil der Spieler hinter mir lassen und am Ende besser sein als der Schnitt und somit Pluspunkte einheimsen.

Die Höchstpunktzahl wird der Heizer bekommen, bei dem die 90 hält. Heizt er aber in anderen Spielen auch so, verliert er mehr Punkte als er gegenüber dem soliden Spiel gewinnt. Ergo lohnen sich geheizte Absagen nicht?

Einverstanden?
« Letzte Änderung: Juli 14, 2024, 01:42:59 Nachmittag von SchwillTiger »

Entenwemser

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Re: Dogde: Häufige Diskussion , wer dafür geeignet ist
« Antwort #6 am: Juli 14, 2024, 06:44:01 Nachmittag »
Nein, nicht einverstanden, weil:
Das war der nächste mit Abkürzungen gespickte Mathematik-Vortrag, der auf die Ausgangsfrage überhaupt nicht eingeht.

SchwillTiger

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Re: Dogde: Häufige Diskussion , wer dafür geeignet ist
« Antwort #7 am: Juli 14, 2024, 07:00:38 Nachmittag »
Lass ich jetzt mal so stehen. Also sowohl deine als auch meine Meinung dazu.

Ergänze aber noch die Abkürzungen:

RU = RUserious
DEM = Deutsche Einzelmeisterschaft
K90 = keine 90 Absage
vs = versus (lateinisch: gegen)
AK = Ass König
ggf = gegebenenfalls
EV = expected value (zu erwartender Spielwert)
« Letzte Änderung: Juli 14, 2024, 07:20:02 Nachmittag von SchwillTiger »