Ich würde hier mal was ganz schräges versuchen:
Mein Blatt sollte jetzt klar sein:
- 7 Trumpf (sonst hätte ich verlängert im Ersten)
- kein Pik
- noch drei Fehlstehkarten
Mein Kreuzass haue ich auf keinen Fall raus. Ich brauche Infos in den anderen beiden Farben. Ein möglicher Abwurf meines Partners bringt mich irgendwie nicht weiter.
Stefan Lechner war anderer Meinung und hat 1:1 den Plan von Worstcase umgesetzt. Begründung: "Ich muss doch sowieso über Fehl spielen. Dann kann ich es auch gleich machen." Auch, dass Dein Blatt klar sein sollte, wenn Du Kreuz-10 schiebst, bezweifle ich.
Seit wann zeigt die geschobene 10 das Doppel-Ass?
Kampfgnom hat auf ein wichtiges Merkmal der Hand hingewiesen:
Im Endspiel brauche ich möglicherweise die beiden Kreuz Damen vom Partner noch um meine Kreuz-Vollen zu sichern.
Es gibt also mehrere Gründe, dem natürlichen Impuls zu widerstehen, Trumpf zu spielen und auf einen Herz-9 Abwurf auf Pik-Ass bzw. Herz-Ass beim Partner zu hoffen.
Z. B.:
- Die 1. Alte sticht komplett ins Leere, obwohl ich mit den 3 Kreuz-Vollen doch einen klaren Plan für Partners Re-Damen habe.
- Je mehr ich mich in Trumpf kürze, um so höher die Wahrscheinlichkeit, dass ich Pik später mit Topp-Trümpfen stechen muss
- Spielt Partner kein Ass, sondern Trumpf zurück, befinde ich mich ruckzuck schon wieder im Bereich der "geratenen" Absagen. Was dann? Stich nehmen mit K90 und doch Kreuz-Ass?
Vor Allem gilt mal wieder: Wenn ich die Farben nicht rechtzeitig kläre, fehlt das Tempo für die gesicherte Tiefenabsage. Aufgrund der Blattstruktur hatte Stefan meiner Meinung nach den genau richtigen Plan: Er hat die Spielführung übernommen und einen klaren Plan umgesetzt.
Und der ging auf:
2.
3.
Nun kamen vom Gegner
und Stefan hat nach hinten gefragt. Die Antwort kam! Partner hatte einen (Asslosen!) 8-Trümpfer mit
Entenregel Nr. 11: Spiele Deine Asse!
Wie man die 60-Absage auf einem anderem Weg seriös finden kann, können die Experten erklären, die die Variante mit Asse klemmen und lieber 6 x rumzögern bevorzugen.