Die Anfragen in der Hochzeit sind im ES unschön, das sehe ich auch so. Wahrscheinlich auch deswegen gibt es nach wie vor keine Einigkeit zu der Frage. Wir waren schon ziemlich weit damit gekommen, eine bessere Lösung zu entwickeln, oder?
Die stille Kontraanfrage taucht im ES nicht auf, auch korrekt. Die falsche Wahrscheinlichkeit würde mich extrem wundern, weil menes Wissens ein Mathematiker mitgeschrieben hat. Ich denke, dass du da Bedinungen hinzufügst, um es falsch werden zu lassen. Im Ergebnis spielt das aber keine Rolle.
Ok, das war inhaltliche Kritik. Konstruktiv wäre nun eine Weiterentwicklung des ES, weil es im übrigen sehr viele gute Ansätze hat (und meines Erachtens auf dem sehr schönen Buch "Gewinnen beim Doppelkopf" aufbaut). Meine Ausführungen in "Die moderne Doppelkopfpartie" bemühen sich um eine vorsichtige Anpassung und Ergänzung, sind aber unvollständig, weil sie die Solo- und Konventionssteile erst im Entwurf enthalten. Das ließe sich ggf. noch ändern, wenn ich Zeit und Lust dazu habe oder anderweitig motiviert werde. Wir stehen also auch beim Doppelkopf auf einen gewachsenen und guten Fundament.
Etwas neues, ganz anderes, sollte sich qualitativ damit messen können. Vorteile dieser Fundamentalrevision kann ich nicht erkennen. Sowohl die Anfragen in der Hochzeit, als auch die stille Kontraanfrage lassen sich gut in ein vom ES geprägtes System integrieren.
Alle empirischen Auswertungen auf Basis eigener Spiele oder dem, was die PC´s z.B. bei online - doppelkopf abliefern, ist grauslich. Wenn wir vernünftige Daten erheben wollen, bräuchten wir eine gute Doko-KI. Das ist ein Ansatzpunkt, von dem aus sich relevante empirische Daten über das Spiel generieren lassen.