Umfrage

Angenommen, man fährt mit Karo-Dame mit. Was ist Eure nächste Karte?

Pik-Dame
Karo 9
Kreuz-Ass
Pik-Ass
Dulle

Autor Thema: Entenregel Nr. 11, Beispielhand 1  (Gelesen 400 mal)

Entenwemser

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Re: Entenregel Nr. 11, Beispielhand 1
« Antwort #15 am: Juni 23, 2024, 02:35:25 Nachmittag »
Wie schon angemerkt: Mein Angebot richtet sich an Spieler jeder Spielstärke. Vom Anfänger bis zum Superstar habe ich mich mit sehr vielen Leuten über das Spiel unterhalten. Dabei habe ich folgende Erfahrung gemacht: Episch theoretisierende Ausführungen ermüden und helfen Keinem wirklich weiter. Was meinst Du also, welches Lieschen Normalmüller Deine Spielidee jetzt verstanden hat? Jedenfalls versuche ich die für diejenigen, die sich das hier überhaupt noch durchlesen, zusamenzufassen: Ich frage erstmal nach Karo-Dame und zöger die Hand von der 2. bis zur 6. Karte durch. Dabei hoffe ich, dass Partner mir irgendwie signalisiert, welche Karte ich demnächst spielen soll. Und nachdem ich die 60 abgesagt habe, zöger ich so lange weiter, bis er die 30 sagt, ob er will oder nicht. Und falls wir noch keinen Stich abgeben haben, zöger ich weiter bis der Arzt kommt.
Naja, so ähnlich jedenfalls.
Ich würde sagen, mit dir am Tisch werden die letzten 2 Runden gestrichen, denn du zögerst noch, wenn die anderen Turnierteilnehmer bereits in der Essenspause sind.
Und jetzt helfe ich dir mal auf die Sprünge und gebe dir 2 Hinweise:
1.: Am realen Tisch war das Spiel nach gefühlten 15 Sekunden zu Ende.
2.: Einen zielführenden Satz habe ich von dir gelesen: "Der starke Spieler holt sich Informationen ein, der schwache gibt sie!"
Allerdings sollte man sich dabei 2 Dinge überlegen:
A: Welche Informationen möchte ich haben?
B: Wieviel Zeit habe ich dafür, sie einzuholen, um meine Spielidee zu verwirklichen?

Ossi

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Re: Entenregel Nr. 11, Beispielhand 1
« Antwort #16 am: Juni 23, 2024, 02:37:18 Nachmittag »
Ich kann mich da Terry nur anschließen. Das ist die einzige Spielweise, die die sichere Schwarzabsage ermöglicht und bei der man nicht von einem unglücklichen Sitz überrascht werden kann.
Dulle im zweiten: Ich bin Re, sonst nix

Entenwemser

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Re: Entenregel Nr. 11, Beispielhand 1
« Antwort #17 am: Juni 23, 2024, 02:52:30 Nachmittag »
Danke Terry!
Es gibt also auch die Möglichkeit, mit wenigen Worten einen konkreten Spielplan zu benennen und auch die jeweilige Karte, die man auf den Tisch legt. Das verstehen auch Erna Rübenkamp und Günter Blicknichtdurch!
Auch vielen Dank an Ossi! Zwei unserer besten Spieler sind also einer Meinung, wobei sie gar nix Besonderes machen, sondern einfach nur simples Doppelkopf spielen!

Entenwemser

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Re: Entenregel Nr. 11, Beispielhand 1
« Antwort #18 am: Juni 23, 2024, 02:55:39 Nachmittag »
Terry, Ossi...
was meint Ihr? Wie lautet Entenregel Nr. 11?

SchwillTiger

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Re: Entenregel Nr. 11, Beispielhand 1
« Antwort #19 am: Juni 23, 2024, 02:56:49 Nachmittag »
Verstehe nicht, warum man einen Thread eröffnet, wenn man nur Antworten akzeptiert, die in den eigenen Confirmation Bias passen.

Ich bin hier raus, ergänze aber noch, dass es ggf auch Sinn ergibt GERADE WENN eine Antwort auf Trumpflänge kommt, die Asse zu spielen, weil dann die Laufwahrscheinlichkeit erhöht ist.

Und der Hinweis, dass Zögern an guten Tischen max 3 Sekunden dauert. Mit 4 mal Zögern wären wir dann bei 12 Sekunden Spielverlängerung. Kann jeder selbst beurteilen, wie schlimm diese Pausenverkürzung ist.

Auch sehr bemerkenswert finde ich, dass es anscheinend reicht, einfach seine Meinung zu schreiben, ohne es zur Diskussion zu stellen. Mache ich dann demnächst auch so bei deinen Anfragen.

SchwillTiger

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Re: Entenregel Nr. 11, Beispielhand 1
« Antwort #20 am: Juni 23, 2024, 03:08:36 Nachmittag »
Ist leider so, wie ich es immer wieder erlebe:

Sehr gute, gestandene Spieler sagen wie sie es machen und es wird ohne es zu hinterfragen übernommen.

Ist absolut legitim und auch nicht ganz verkehrt , Top Spieler zu imitieren. Ich habe allerdings ein anderes Verständnis eines Forums.
« Letzte Änderung: Juni 23, 2024, 03:13:03 Nachmittag von SchwillTiger »

Entenwemser

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Re: Entenregel Nr. 11, Beispielhand 1
« Antwort #21 am: Juni 23, 2024, 03:53:26 Nachmittag »
OK., Schwill, sry.
Seit fast 40 Jahren lese ich mit Begeisterung Handbesprechungen über Bridge in dem offiziellen Blatt des Verbandes. Die dort geäußerten Expertenmeinungen werden von dem Autor stets mit Ironie kommentiert, wenn deren Aussagen zu vage waren. Da ich die Artikel stets Recht unterhaltsam finde, habe ich versucht, die Sprache ein wenig zu imitieren. Ich mache das hier ja auch zum ersten Mal und muss mich rantasten.
Im Übrigen würde ich nie empfehlen, die Spielweise eines Anderen einfach nur zu übernehmen. Ich würde allerdings versuchen, zu verstehen, warum er so spielt, wie er spielt. Und Ossi hat Terrys Spielweise ja auch nicht einfach nur imitiert. Er hat ja kurz begründet, warum er auch so gespielt hätte.
Ich werde auch begründen, warum ich das Spiel so vorgetragen habe, wie ich es vorgetragen habe. Aber ausführlicher...

SchwillTiger

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Re: Entenregel Nr. 11, Beispielhand 1
« Antwort #22 am: Juni 23, 2024, 04:21:05 Nachmittag »
Mit Topspieler meine ich SOWOHL Ossi ALS AUCH Terry. Sie gehören für mich beide zu den Topspielern in Deutschland.

Da du dich versöhnlich zeigst:

Noch weitere Grund warum ich die erste Frage mitnehme:

A) sie kostet nix.

B) ggf springt mein p gleich auf k90 (oder gar schwarz), dafür möchte ich ihm einen Moment Zeit geben

C) Auch wenn es hier egal sein mag, was ich immer noch nicht glaube, so lernt Lieschen Normalmüller evtl durch Wiederholung (indem man es häufiger macht), auf was die Frage zielt. Somit habe ich ggf Future-EV


Um zu verstehen warum jemand so spielt, gehört für mich idR eine auf Annahme beruhende EV-Rechnung.

Wenn man sich die Mühe nicht macht, bedarf es mMn mehr als nur einen Satz der Erklärung. Zumindest aber eine vage Abschätzung der Wahrscheinlichkeiten. Denn dann hat man etwas Handfestes, über das man diskutieren kann.

Falls du im Fuchstreff noch nicht dabei warst:
Dort habe ich es als Vielschreiber (Anzahl Beiträge wie auch Sätze pro Beitrag) immer wieder erlebt, dass von den 20 Aussagen immer die eine rausgesucht wurde, die falsch oder diskutabel waren und dann der ganze Beitrag als falsch hingestellt wurde.

Evtl ist auch das der Grund warum viele als Antwort nur: "Karte xy" schreiben. Denn je weniger man schreibt, umso weniger angreifbar ist man.
« Letzte Änderung: Juni 23, 2024, 04:26:53 Nachmittag von SchwillTiger »

Seb1904

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Re: Entenregel Nr. 11, Beispielhand 1
« Antwort #23 am: Juni 23, 2024, 05:53:47 Nachmittag »
(Vorab: ich habe den Entenwemser, als ich durch das Wort „Entenregel“ getriggert wurde, gebeten, ein paar seiner Doko-Erfahrungen weiterzugeben - vielen Dank dafür! Ich finde seine Art an die Thematik heranzugehen spannend und würde mich freuen, wenn die Diskussionen ohne eine negative persönliche Ebene stattfinden könnte- das hat keiner der Beteiligten verdient. Alle haben am Ende dieselbe Intetntion - das Spiel besser zu durchsteigen…)

Sodann: #TeamSilberfux und demzufolge auch #TeamOssi.

Vielleicht fehlt mir die wissenschaftliche Tiefe, die Schwillis Herangehensweise erfordert. Seinen Weg kann man imho ja nur spielen, wenn man voraussetzt, dass die anderen am Tisch denselben Beschäftigungsgrad mit dem Spiel haben. Ich denke schon, dass Ossi und der Silberfux die Fragen auch verstehen und wunschgemäß reagieren würden, aber wie hoch ist der Mehrgewinn im Vergleich zur Spielweise von den beiden?

Der Weg des Silberfux ist für mich KISS. Und daher für mein simple mind genau das richtige.
GinTonic - Deutschland - Doppelkopf

SchwillTiger

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Re: Entenregel Nr. 11, Beispielhand 1
« Antwort #24 am: Juni 23, 2024, 06:22:03 Nachmittag »
"aber wie hoch ist der Mehrgewinn im Vergleich zur Spielweise von den beiden?"

Gering. Sehr gering. Ggf auch gar nicht vorhanden.

Was kostet die Frage? Nichts! (und evtl hat S1 sich ja doch vergriffen und sein blankes Kreuzass stecken gelassen.)

Da sie nix kostet und ggf einen kleinen Nutzen mit sich bringt, nehme ich sie mit. Auf jeden Fall hat die Diskussion darüber hoffentlich schon was gebracht, dass der ein oder andere jetzt verstanden hat, dass eine Frage nach geklärten Dullen und Pikdamen auf Trumpflänge zielt 🤷🏻‍♂️


KISS wäre für mich übrigens: Gegner leer ziehen, dann die Asse spielen und bei k60 stehen bleiben. Das wäre doch das aller einfachste...
« Letzte Änderung: Juni 24, 2024, 07:25:55 Vormittag von SchwillTiger »

Entenwemser

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Re: Entenregel Nr. 11, Beispielhand 1
« Antwort #25 am: Juni 23, 2024, 10:07:38 Nachmittag »
Ich denke, an der Stelle zur Auflösung zu kommen, macht Sinn.
Damit der Spielplan Schritt für Schritt transprarent wird und das Warum/Wieso verständlich für Alle, spiele ich die Szenarien durch.
Hier nochmal die Hand:

 *Herz_Zehn* *Herz_Zehn* *Pik_Dame* *Pik_Dame*  *Herz_Dame* *Herz_Dame*  *Karo_Dame* *Karo_Neun* *Karo_Neun* *Kreuz_Ass* *Pik_Ass*   *Pik_Neun*

A: Spiele ich eine hohe Trumpfkarte, fallen 2 Buben und vom Partner wieder Fuchs. Wie geht es weiter?
B: Spiele ich klein Trumpf, gewinnt mein Partner den Stich
mit Kreuz-Bube und spielt den nächsten Fuchs. Wie geht es weiter?
C: Ich spiele klein Trumpf, Partner gewinnt den Stich mit Kr.-Bube und legt Re-Dame auf den Tisch (Aha). Was nun?
D:  *Kreuz_Ass**Kreuz_Koenig* *Kreuz_Koenig* *Kreuz_Neun* Wie geht es weiter?
E: Ich frage ab, die Antwort kommt nicht. Wie geht es weiter?
« Letzte Änderung: Juni 24, 2024, 03:11:55 Nachmittag von Entenwemser »

SchwillTiger

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Re: Entenregel Nr. 11, Beispielhand 1
« Antwort #26 am: Juni 24, 2024, 05:12:18 Vormittag »
(Die Hand ist falsch)

A: von den insgesamt 26 Trumpf sind noch 18 auf den Händen:

7 bei mir, mindestens 3 beim Partner (Aussteiger und Doppelalte) und max 8 bei den Gegnern. Wenn wir davon ausgehen, dass sie keine Tricks machen und Kreuzbuben vor Herzbube wegwerfen (o.ä.), wäre jetzt  ggf interessant, welche Buben fallen.

Ansonsten ist die Situation eigentlich unverändert:
Leer ziehen oder in Fehl rein schauen?!

B: Hier müssen wir jetzt mMn beim Leerziehen bleiben. Denn übernehmen mit 90 und Ass mit 60 macht iwie keinen Sinn. Alternative wäre die Durchlauffrage, die natürlich verstanden werden muss.

C: Partner spielt den Trumpfausstieg. Er sollte also genau 5 Trumpf auf der Hand haben. Einen Schwachspieler kann man überlegen die zweite Alte wegzuhauen, wenn man Angst hat, dass er keinen hat. Auf der anderen Seite kontrollieren wir ja alle Farben. Ein Ass scheint er nicht zu haben. Bei dem Verlauf sollte definitiv bei k60 Schluss sein.

D: nächstes Ass mit k90

E: p hat also keine 8 Trumpf. Die Wahrscheinlichkeit, dass er im Zweitlauf meinen Fehlverlierer versorgt ist gesunken. Ich lasse es bei k60, ziehe die Trumpf ab und freue mich, wenn's schwarz wird.

SchwillTiger

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Re: Entenregel Nr. 11, Beispielhand 1
« Antwort #27 am: Juni 24, 2024, 07:06:06 Vormittag »
Ich will mal auf die Wahrscheinlichkeit eingehen, dass die k30 nach Trumpfabzug um gehen.

1. Annahme:
Braut hat kein gutes Einzelass

2. Annahme
k30 geht nur dann um, wenn Braut
a) ausschließlich Fehlvolle auf der Hand hat
b) genau  *Pik_Zehn* *Pik_Zehn* hält und kein 10 Trümpfer ist UND Pik nicht 2222 sitzt (und die Gegner vorher richtig abwerfen)

Habe ich etwas vergessen?
Ist eine Annahme falsch?
« Letzte Änderung: Juni 24, 2024, 07:09:17 Vormittag von SchwillTiger »

VDW

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Re: Entenregel Nr. 11, Beispielhand 1
« Antwort #28 am: Juni 24, 2024, 08:48:00 Vormittag »
Ich verstehe nicht, wieso man es so kompliziert machen muss. Mit der Karo-Dame ist mein Blatt kommuniziert, ich werde wohl der Stärkste am Tisch sein, damit also Kapitän. Also ist es an meinem Partner, mir Informationen zu geben, die ich für An- bzw. Absagen brauche. Ich brauche in diesem Spiel 3 Infos, ersten, ob Kreuz As läuft, zweitens Pik-As, dann nur noch, ob meine Pik-9 versorgt wird. Ich gebe meinem Partner ein knapp unterdurchschnittliches Blatt mit mindestetns 5 Trumpf, wenn mehr, umso besser. Mit dem Silberfuchs-Weg bekomme ich rechtzeitig alle Informationen, um zu einer gesicherten Ansage zu kommen, je nachdem, wie weit es geht. Ich kann nicht plötzlich überrascht werden von einem unerwarteten Kartensitz und es gibt keine Grauzone bei Abfragen, also auch keine Mißverständnisse. Also ist die Spielidee auch von "Normalspielern" nachzuvollziehen. Den Fall der möglichen Schwarzabsage nach dem Austrumpfen, der mit dem gestochenen ersten As nicht geht, lasse ich im Bereich der (gemein) gesteckten Dodge-Boards.......

SchwillTiger

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Re: Entenregel Nr. 11, Beispielhand 1
« Antwort #29 am: Juni 24, 2024, 09:30:56 Vormittag »
Was ist denn an Austrumpfen und dann die Asse spielen so kompliziert? Wenn du im Kopf ausrechnen kannst, dass der EW von erst Asse höher ist als von erst austrumpfen, dann herzlichen Glückwunsch! Dann sei aber doch so nett und präsentierte uns die Rechnung