Entenregel Nr. 11: Beispielhand 5

[Entenwemser]

Diesmal sitzen wir an 2.:

   

Was tun? Re sofort mit der Hand oder erstmal das Aufspiel abwarten?

[SchwillTiger]

Mein Lieblingsthema gerade! Also Re vorab generell. Dazu evtl ein ander Mal mehr. Da habe ich nein Spiel stark verändert.

Also... An 2 ist Re vorab eigentlich immer Käse. Natürlich gilt auch hier: Keine Regel ohne Ausnahme!

Aber  bei Re vorab an 2 sind diese Ausnahmen wirklich sehr, sehr, sehr, sehr, sehr selten.

Daher mein Tipp für jeden, der nicht absolutes Top Niveau hat: Verzichtet einfach komplett drauf (gilt selbstverständlich auch für mich selbst). Ich erkenne diese Situationen wenn überhaupt erst in einer ausführlichen Diskussion hinterher.

Hier ist es für mich glasklar:

Niemals nie nicht sage ich damit Re vorab. Die Gründe:

- selbst von meinem Partner möchte ich aus Tempogründen angeschoben werden und kein Trumpf sehen. Denn die k90 werde ich idR alleine finden müssen. Insbesondere dann, wenn p die Frage auf die Trumpflänge nicht versteht. (DD ist btw keineswegs kommuniziert!!!).

- vom Gegner will ich alles sehen, aber sicher nicht Kreuz/Pik und Farbe nachgespielt. Und genau dazu lade ich S1 mit einem Re vorab ein.

- sehr gerne höre ich von S1 ein eigenes Re, ein Kontra oder eine Abfrage. Das macht mir das Finden/Weglassen von Absagen deutlich einfacher

[Entenwemser]

Das gilt so auch für mich:

1. Bin kein Topspieler
2. Verzichte an 2 bis auf wenige Ausnahmen auf die Vorabansage. Aus ähnlichen Gründen.

(3.) Kürzere Antworten wären für die Leser leichtere Kost.

[Entenwemser]

https://www.online-doppelkopf.com/spiele/anonymJRnRnBwbxL6lfiW

Bei dieser Hand kam ich mitten im Spiel dazu, um Freunden aus meiner Spielergruppe zuzusehen. Ich musste schmunzeln, als ich von Spieler 2 nach dem Spiel gefragt wurde: "Was hätte ich besser machen können? Asse spielen?"

Da ich den Beginn gar nicht mitbekommen hatte, schlug ich vor, er möge den Nr.1-Spieler fragen, der auch am Tisch war (Online-Nr. 1 mit verschiedenen Nicks). Denn der könne das eh viel besser beurteilen als ich.

Mit offenen Karten ist die Schwarz-Absage natürlich leicht zu finden. Wie aber bekommt man sie seriös hin, wenn man die Hand in einem Turnier abspielen muss? Jedenfalls wohl kaum, wenn man mal wieder seine Asse klemmt...

[SchwillTiger]

Antwort auf seine Frage ist doch ganz einfach:

"Kein Re vorab!" Dann läuft das doch wie auf Schienen:

1. Re zögern 90 Abwurf Anschieben, Asse spielen.

Jetzt sind wir vor der vierten Karte, haben noch einen Fehlverlierer.

4. k60 ...

Jetzt haben wir zugegeben ein Problem:

Durch unseren Abwurf auf Herzass zwingen wir den Partner auf eine Farbe (3 Farben Regel). Wir können also nicht wissen, dass die Schubfarbe aus seiner Kürze kommt.

Mit fällt noch kein Weg ein, wie man den Fehlerverlierer klärt und gleichzeitig Doppelblaue kommuniziert.

Ggf bleibt man also auch so bei k60 stehen.

[2. Dulle hoch]

1. Re zögern 90 Abwurf Anschauen, Asse spielen.

Die große Abfrage auf gefällt mir schon nicht (auch wenn sie in diesem Beispiel gehalten hätte).
Ich steche stumm und spiele klassisch meine schwarzen Asse; wenn diese laufen, komme ich i. d. R. zur eigenen und zeige mit Interesse an mehr meine an.
 
Überlegungen, wie man mit hinreichender Sicherheit zum hätte kommen können, halte ich ingame für kaum umsetzbar.

[Eunomia]

Die große Abfrage auf gefällt mir schon nicht

Warum nicht? Weil Kontra Herz-Ass stechen könnte? Oder weil das erste schwarze Ass dieses Schicksal erleiden könnte?

[SchwillTiger]

Verstehe ich auch nicht... Wenn es in Herz den Überstich gibt ist das Spiel vermutlich genau so oft auf 121 um, wie wenn ich Abfrage und abwerfen kann.

Der Abwurf sieht erstmal nicht sooo wichtig aus (kein Single), aber dadurch werde ich häufig zum Trumpflängsten und mache dadurch einen Extrastich (nicht selten Charly im Letzten).

Klar: Absticht, 2 schwarze Asse und das Spiel geht nicht selten verloren, aber es gibt sooo viel Profit auf der anderen Seite. Ich bin mir fast sicher, dass sich das rechnet.

[Entenwemser]

Die große Abfrage auf gefällt mir schon nicht (auch wenn sie in diesem Beispiel gehalten hätte).
Ich steche stumm und spiele klassisch meine schwarzen Asse; wenn diese laufen, komme ich i. d. R. zur eigenen und zeige mit Interesse an mehr meine an.
Überlegungen, wie man mit hinreichender Sicherheit zum hätte kommen können, halte ich ingame für kaum umsetzbar.

Stumm stechen und dann zur eigenen kommen heißt, die sagen. Aber auch dann kann das 2. Ass noch gestochen werden. Ich konstatiere, dass die Absage trotzdem ungleich sicherer ist, weil die ersten beiden Asse schon gelaufen sind. Hier noch einmal die Hand von Spieler Nr. 2:

Ich stelle zur Diskussion: Kein Re-Vorab an 2!
1.  (Sp.1)  (50:50)
2. 
3. 
4.  (Sp.2)
5.       
6. 
Dass es Glück war, sich für Pik-König -Abwurf zu entscheiden, nehme ich zur Kenntnis. Ansonsten? Lotto oder vertretbar?
Zu diesem Ergebnis kommt man allerdings wohl kaum, wenn man
a) Sp. 1 davon abhält, sein Herz-Ass zu spielen (Säße da Kontra, würde der sich eh nicht abhalten lassen, Asse zu spielen)
b) seine schwarzen Asse nicht sofort spielt